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Schindzielorz‘ harsche Kritik: „Dann hast du es auch nicht verdient“

Das 2:2 gegen Holstein Kiel erhitzte beim VfL Wolfsburg die Gemüter. Ralph Hasenhüttl ärgerte die „Nicht-Leistung“ in Hälfte eins, Sportdirektor Sebastian Schindzielorz setzte gar zur Generalkritik an.

Wolfsburgs Sportdirektor „maximal genervt“ vom Remis

„Die sind weg. Die zwei Punkte, die heute auf dem Tablett lagen, die haben wir nicht geholt“, ärgerte sich Wolfsburgs Sportdirektor Sebastian Schindzielorz nach dem 2:2 gegen Holstein Kiel.

Bis zur 80. Minute hatten die Wölfe gegen den Abstiegskandidaten mit 2:1 vorne gelegen und alles im Griff. Doch eine einzige Unachtsamkeit machte kurz vor Schluss den dritten Sieg im vierten Spiel das Jahres zunichte, Steven Skrzybski glich aus dem Nichts das Spiel aus.

Zuvor hatte der VfL reihenweise Chancen zur Vorentscheidung liegen gelassen. Das war es, was die Verantwortlichen ärgerte. Doch nicht nur. Gerade in der ersten Hälfte sei es eine „Nicht-Leistung“ seiner Elf gewesen, brachte auch VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl Kritik ein.

Schindzielorz vermisst Selbstverständnis und Klarheit

Vor allem Schindzielorz redete sich in Rage: „Wir kommen unsauber ins Spiel mit leichten technischen Fehlern, haben Bälle springen lassen, haben ein unsauberes Passspiel“, zählte der Sportdirektor seine Kritikpunkte auf. Diese Unsauberkeiten hätten Kiel ins Spiel gebracht. „Wir müssen diese einfachen Situationen sauber spielen und den Rhythmus zuhause selber diktieren. Das tust du nur, wenn du mit breiter Brust, mit einem gewissen Selbstverständnis und mit einer Klarheit in deinem Spiel auftrittst“, so Schindzielorz weiter.

„Wir müssen den Rhythmus zuhause selber diktieren. Das tust du nur, wenn du mit breiter Brust und einer Klarheit in deinem Spiel auftrittst.“ (Sebastian Schindzielorz)

Dass das 0:1 durch David Zec dann auch noch aus einem Standard resultierte – es war das 16. Gegentor nach ruhenden Bällen für die Wölfe – passte für den Sportdirektor ins Bild. „Wir müssen einfach energischer verteidigen und alles reinschmeißen, damit der Gegner nicht sauber köpfen kann“, meinte der 45-Jährige. „Das haben wir nicht getan und dann kommst du halt so ins Spiel. Dass es dann natürlich schwierig ist, wenn man zurücklegt, ist klar.“

„Rausspielen reicht halt nicht“

Doch nach der Pause drehte Wolfsburg auf, getragen von den eingewechselten Patrick Wimmer, der zum Ausgleich traf und drei Minjuten später das 2:1 durch Jonas Wind vorlegte, und von Neuzugang Andreas Skov Olsen, der auf der rechten Seite für viel Schwung sorgte. Es folgten etliche Chancen, die der VfL leichtfertig vergab. Unter anderem Wimmer traf zweimal das Aluminium.

„Anfang der zweiten Hälfte waren wir endlich in der Lage, den Kielern Probleme zu bereiten“, meinte Hasenhüttl zu der deutlichen Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel. Und auch sein Sportdirektor pflichtete bei, die Mannschaft hätte es gut gemacht und sich viele Chancen herausgespielt. „Aber rausspielen reicht halt nicht. Du musst die am Ende halt auch machen. Und das haben wir nicht getan“, schimpfte Schindzielorz wieder.

Remis hilft Wolfsburg wenig weiter

Und so kam es, wie es kommen musste. Mit der ersten und einzigen Offensivaktion traf Kiel zum Ausgleich und entführte einen Punkt aus Niedersachsen. „Wir müssen uns den Vorwurf machen lassen, dass wir nichts hergeben und trotzdem zwei Tore kassieren“, analysierte Hasenhüttl.

Und Schindzielorz setzte seine Wutrede fort: „Dann hast du es am Ende auch nicht verdient, wenn du die entscheidenden Situationen vor dem gegnerischen Tor und vor dem eigenen Tor nicht zu Ende bringst. Das haben wir nicht getan und jetzt gucken sich alle an und laufen zwei Punkten hinterher, die wir hätten holen müssen aus meiner Sicht.“

Er sei „maximal genervt“, von der Situation und von der Mannschaft, so der Sportdirektor. „Weil uns das einfach nicht passieren darf, dass wir das Spiel nicht mit drei Punkten überstehen.“

Klar ist, dass dem VfL der eine Punkt im Kampf um die internationalen Plätze nicht sonderlich weiterbringen wird. Darum pflichtete auch Hasenhüttl – wenn auch weit weniger scharf – seinem Sportdirektor bei: „Die zwei Punkte werden uns noch wehtun und fehlen.“

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