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Xabi Alonso ordnet Bayer-Seuche und Double-Jahr ein: „Das war untypisch“

Vergangene Saison wurde Bayer vom Verletzungspech nur dosiert heimgesucht. Aktuell erlebt der Klub mit sechs Ausfällen das krasse Gegenteil. Trainer Xabi Alonso weiß, dass dieser Status eher den Normalfall darstellt und steht vor der Quadratur des Kreises.

Leverkusens Trainer steht vor der Quadratur des Kreises

Bayers Verletztenliste ist lang: Boniface, Adli, Hofmann, Terrier, Mukiele und Belocian – gleich sechs Profis fallen derzeit beim Double-Gewinner aus. In Abwehr und Angriff gehen Xabi Alonso die Alternativen aus. Die Möglichkeit, in den drei englischen Wochen vor Weihnachten zu rotieren, ist somit bei 13 einsatzfähigen Feldspielern aus dem Bundesliga-Kader nicht mehr gegeben.

Rotation mit 13 Feldspielern stellt die Quadratur des Kreises dar

Doch wie möchte Leverkusens Trainer diese Quadratur des Kreises angesichts von sechs Spielen innerhalb von 18 Tagen bewerkstelligen? Wie geht der Baske mit dem Fakt um, dass er quasi keinem seiner Profis eine richtige Verschnaufpause gönnen kann?

„Was vergangenes Jahr passiert ist, war untypisch für einen Trainer. Es war eine Saison, in der wir nicht zu viele Verletzungsprobleme hatten“, ordnet der 43-Jährige weniger die aktuelle Seuche als das nur mäßig aufgetretene Verletzungspech im Double-Jahr als außergewöhnliches Ereignis ein. „Normalerweise passiert so etwas nicht“, sagt er zu der in Sachen Ausfälle damals fast sorgenfreien Spielzeit, „wenn ich meine Kollegen sehe, haben sie alle Probleme. Jetzt haben wir auch diese Situation.“

Xabi Alonso zeigt sich optimistisch, weil er es muss

Typisch Xabi Alonso. Der Trainer klagt nicht, sondern sieht sich mit vielen anderen Klubs in schlechter Gesellschaft, siehe Borussia Dortmund, siehe RB Leipzig. Als Alibi möchte er die aktuelle, extrem schwierige  Situation, für die er nicht das Wort Problem verwendet, erst gar nicht etablieren. Lösungen zu finden statt zu jammern, lautet die Parole.

Doch das ist gar nicht so einfach. „Wir müssen effizient sein in unseren Entscheidungen und auch kreativ denken: Was brauchen wir? Was können wir für diese Spiele machen? Natürlich, alle drei Tage  zu spielen, erfordert einen physisch hohen Einsatz. Das können wir kontrollieren, aber…“, sagt Xabi Alonso und verkneift sich einen Halbsatz wie aber nicht regulieren, und fügt an: „Ich bleibe optimistisch.“

Die Misere wird sich nicht schnell in Positive verändern

Weil er auch keine andere Wahl hat. Der Trainer weiß, dass diese Misere sich nicht schnell ins Positive ändern wird. Selbst bei Nordi Mukiele, der als der Kandidat gilt, der am schnellste zurückkehren könnte, ist noch Geduld angesagt. So trainierte der Franzose, der sich Anfang November beim 0:0 gegen Stuttgart an der Oberschenkelrückseite verletzt hatte, auch am Montag noch nicht mit der Mannschaft.

Eigentlich hatte man sich eine frühere Rückkehr des Verteidigers erhofft. „Es gab keinen Rückschlag, aber eine Stelle von seinem hinteren Oberschenkelmuskel ist für ihn etwas delikat“, sagt Xabi Alonso und verweist auf die Verletzungsgeschichte gerade dieses Muskels, an dem sich der26-Jährige bei PSG zweimal schwer verletzt hatte.

„Wir müssen in unserer Situation, bei den Verletzten etwas mehr rsikieren.“ (Xabi Alonso)

Dementsprechend ist Vorsicht angesagt. „Wir wollen die Belastung nicht zu schnell steigern. Wir müssen noch einige Tage warten. Aber vielleicht  werden wir dann ein wenig mehr Risiko eingehen“, erklärt Xabi Alonso, der den Druck aufgrund der heiklen Personalsituation einräumt.

„Wir wissen, dass wir in unserer Situation, bei den Verletzten etwas mehr pushen, vielleicht etwas mehr riskieren, nachdem wir bislang konservativ waren“, sagt der Trainer, der eine gewisse Ungeduld nicht verbergen kann, auch wenn er sie noch kontrolliert. Und so fügt er an: „Aber es gibt einen Moment, an dem wir es probieren müssen. Der ist aber noch nicht gekommen.  Nach dem Salzburg-Spiel sehen wir weiter.“

Mukiele kehrt frühestens nächste Woche zurück

Was so viel heißen dürfte, dass Mukiele sicher auch am Samstag bei Union Berlin fehlen wird und wohl frühestens nächste Woche am Dienstag im Pokal-Achtelfinale bei Bayern München, eher aber am Samstag darauf gegen den FC St. Pauli wieder ein Thema für das Spieltagsaufgebot sein könnte.

Bis dahin muss Xabi Alonso mit seinen aus dem Profi-Kader verbliebenen 13 gesunden Feldspieler sowie den am Dienstag gegen Salzburg ins Aufgebot berufenen Nachwuchsspielern Francis Onyeka, Artem Stepanov (beide 17) sowie Ben Hawighorst (16) oder Kerim Alajbegovic (17) auskommen, seinen Optimismus bewahren und hoffen, dass die Liste nicht noch länger wird.

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