Nicht nur Borussia Dortmund ist im Aufwind, auch Gregor Kobel hat wieder zu alter Form gefunden. Der Keeper hatte am Samstag ein lange vermisstes Erfolgserlebnis – und betont die Rolle von Trainer Niko Kovac.
Dortmunds Keeper ist eins der Gesichter des Aufschwungs
Eins blieb Gregor Kobel trotz der Erfolgsserie von Borussia Dortmund lange verwehrt, dabei gibt es für einen Keeper doch wenig wichtiger Ziele: Zu null hatte der Schweizer vor dem vergangenen Wochenende zuletzt Anfang März gespielt, damals war es die Grundlage eines 2:0-Siegs gegen den FC St. Pauli. Danach folgten elf Partien in Liga und Champions League, von denen der BVB zwar sechs gewinnen konnte, in der Tabelle kletterte, das Viertelfinale der Königklasse erreichte, aber eben doch immer mindestens einen Gegentreffer hinnehmen musste.
Als Kobel am Samstag nach einem entspannten Fußball-Abend aus der Kabine kam, war ihm die Freude über den 4:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg, den vorübergehenden Sprung auf Rang 4, aber eben auch die weiße Weste anzumerken. „Das kann von mir aus immer so sein“, befand der Schlussmann zufrieden und sprach entspannt über die Partie „In der zweiten Halbzeit haben wir wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht“, analysierte er und betonte: „Wir haben bis zum Ende wenig zugelassen.“
Die Champions League ist wieder in Reichweite
Die Ausgangslage hat sich inzwischen extrem verbessert, die Champions League ist wieder in Reichweite. „Sehr lange“ habe es „sehr düster“ ausgesehen, blickt Kobel zurück: „Diese Saison hat lange Zeit nicht viel Spaß gemacht.“ Aber er sei trotzdem positiv und optimistisch geblieben: „Ich habe immer gesagt, dass der Fußball erstmal gespielt werden muss bis es nicht mehr möglich ist und dass wir bis zuletzt daran glauben werden. Das haben wir inzwischen gezeigt.“ Und diese Aufholjagd habe die Mannschaft in eine „super Position gebracht“ – gleichzeitig auch eine Aufgabe für die letzten 180 Minuten in Leverkusen und gegen Kiel: „Jetzt ist es wichtig, dass wir mit nach dieser harten Arbeit, in die wir wirklich Schweiß und Herzblut reingesteckt haben, weiter angreifen.“
Unter Kovac darf Kobel wieder vor allem Keeper sein
Kobel ist einer der Köpfe, an deren Leistungen der Aufschwung belegbar ist. Nach einer schweren Hinrunde, in der von Ex-Trainer Nuri Sahin im Spielaufbau immer wieder aus der Komfortzone gebracht wurde und viel mit dem Fuß arbeiten musste, strahlt die Nummer 1 der Eidgenossen nun wieder sein gewohntes Selbstbewusstsein aus. Unter Niko Kovac darf Kobel wieder vor allem Keeper sein, das tut seinen Leistungen merklich gut. Er selbst würde das zwar nicht so sagen, lobt dafür aber den neuen Trainer: „Von Anfang an hat er sehr viel von uns gefordert, jeden Tag im Trainings und in den Spielen. Auch wenn es gut lief, hat er die negativen Sachen angesprochen, um uns weiterzubringen.“
Inzwischen habe die Mannschaft die Ideen des Coaches auch verinnerlicht. „Mittlerweile merkt man, dass wir uns immer wohler fühlen, dass es immer selbstverständlicher wird, wie wir zu spielen haben. Wir fühlen uns immer wohler auf dem Platz. Man merkt, dass die Abläufe einfach klarer werden und dass wir ein paar Schritte nach vorne gemacht haben.“

