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Kehl: „Wir müssen gewinnen – egal mit welchen Mitteln“

Eine Gelegenheit bleibt Borussia Dortmund noch, um ein diffuses Halbjahr halbwegs versöhnlich zu beenden: Wenn der BVB am Sonntag und damit nur zwei Tage vor Heiligabend beim VfL Wolfsburg gastiert, ist ein Sieg Pflicht.

Der Druck für den BVB ist groß vor dem letzten Spiel in Wolfsburg

Der Blick auf die Tabelle, er tut Fans von Borussia Dortmund in diesen winterlichen Tagen weh: Nach 14 Spieltagen rangiert der BVB lediglich auf Rang 8 – und damit im tristen Mittelfeld. Fünf Zähler bereits beträgt der Rückstand auf den vierten Platz, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt und das Minimalziel des Klubs markiert. Und es bleibt vor Weihnachten nur noch eine Chance, um dieses Tabellenbild zu korrigieren: Am Sonntag ist die Mannschaft von Trainer Nuri Sahin nicht nur gefordert, den ersten Auswärtssieg der Saison einzufahren, sie muss zugleich auch dafür sorgen, dass der sprichwörtliche Baum in der kurzen Winterpause nicht brennt bei der Borussia.

„Gewinnen – egal mit welchen Mitteln“

„Wir haben noch ein Spiel. Das müssen wir gewinnen – egal mit welchen Mitteln“, sagt Sportdirektor Sebastian Kehl und gibt damit die Richtung vor. Dass der BVB starke Leistungen grundsätzlich im Tank hat, bewies die 2:3-Niederlage gegen den FC Barcelona in der Vorwoche, als Dortmund näher am Sieg war, ehe ein vermeidbarer Fehler zum dritten und entscheidenden Gegentreffer führte. Doch nur vier Tage später stellten die Schwarz-Gelben unter Beweis, wie wankelmütig sie auch in der ersten Saison unter Sahin auftreten: Das 1:1 gegen Hoffenheim sei eine „Katastrophenvorstellung“ gewesen, bilanzierte Kapitän Emre Can düster und wurde darin von seinem Innenverteidiger-Kollegen Nico Schlotterbeck unterstützt: „Wir haben ein unfassbar schlechtes Spiel gemacht“, sagte der angeschlagenen ins Spiel gegangene Abwehrspieler, der dennoch der beste Akteur seiner Mannschaft war.

Mit sechs Siegen und vier Remis erspielte sich der BVB bislang 22 Zähler in der Liga – und damit drei weniger als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison. Das Torverhältnis von 25:21 offenbart, dass man sich in Dortmund zwar defensiv verbessert hat (23 Gegentore nach 14 Spieltagen in 2023/24), dafür aber offensiv weniger gefährlich auftritt als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison (28 Tore nach 14 Spieltagen in 2023/24). Reichte die Zwischenbilanz damals zu Rang 5, steht man nun auf Platz 8 liegend nicht einmal mehr auf einem der Ränge, die zur Teilnahme am Europapokal berechtigen.

Das Vertrauen in Sahin ist unverändert groß

Unverändert groß ist dennoch das Vertrauen, das die Bosse um Sport-Geschäftsführer Lars Ricken in Sahin haben. Der junge Cheftrainer des BVB hat auf seiner ersten Station in einer Top-5-Liga zwar einige Fehler gemacht – etwa bei den Niederlagen in Madrid oder in Mainz -, aber die Art und Weise, wie er das Training leitet, die Spiele vorbereitet, mit seinen Spielern agiert und in der Öffentlichkeit auftritt, ist man in Dortmund dennoch zufrieden. Gleiches gilt für die grundsätzliche Kaderqualität und -breite. Wenngleich sich Fragen stellen, warum die Mannschaft so oft von Verletzungen geplagt ist und wie es sein kann, dass speziell nach Spielen in der Champions League die Leistungen in der Bundesliga nicht Schritt halten können.

Unabhängig vom Ausgang der Partie in Wolfsburg werden sich die BVB-Verantwortlichen daher in ihrer Winter-Analyse damit befassen müssen, ob der Kader im Januar nicht doch noch optimiert werden muss. Für größere Investitionen allerdings fehlen die Mittel, sofern sich durch Abgänge nicht noch neue Möglichkeiten eröffnen.

Ein Trio könnte bis Sonntag zurückkehren

Das ist allerdings Zukunftsmusik – wenn auch nicht allzu weit entfernte. Das Hauptaugenmerk in dieser langen Trainingswoche liegt auf Wolfsburg. Das Pokalspiel beim VfL ging in dieser Saison bereits mit 0:1 verloren, eine weitere Niederlage in der Liga wäre angesichts der derzeitigen Umstände wohl ähnlich schmerzhaft. Immerhin: Die Personalsituation könnte sich bis Sonntag verbessern: In Julian Brandt, Julian Ryerson und Waldemar Anton könnten drei potenzielle Stammkräfte zurückkehren.

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