Die Offensive von Borussia Mönchengladbach ist ohne Franck Honorat eine andere. Gegen den FC Bayern wurde der Top-Vorbereiter schmerzlich vermisst. Ein Transferkandidat könnte mit seinem Profil passen.
Flügel im Borussia-Fokus
Warum Franck Honorat zu den entscheidenden Faktoren für den Gladbacher Aufschwung in dieser Saison gehört, wird auch dann deutlich, wenn der Franzose nicht spielt. Dass die Borussen ihr Offensivpotenzial bei der 0:1-Niederlage gegen den FC Bayern nicht entfalten konnten, hing auch mit dem Fehlen des Außenbahnspielers zusammen. Um den Rekordmeister defensiv häufiger in Verlegenheit stürzen zu können, hätte es viel mehr Tiefe und Tempo über die Seiten gebraucht – Elemente, die ein Spielertyp wie der dynamische und gradlinige Honorat (zwei Tore, fünf Assists) verkörpert.
Ngoumou für Wolfsburg noch keine Option
Probleme mit dem Fuß ließen am Samstag keinen Einsatz zu. „Lieber wäre uns natürlich ein Tiefgänger auf der rechten Seite gewesen“, sagte Trainer Gerardo Seoane zu der neuen Statik der Startelf, die der Ausfall Honorats notwendig machte. Da auch der blitzschnelle Nathan Ngoumou nach einer Muskelverletzung noch nicht einsatzfähig war und Tomas Cvancara krankheitsbedingt keine Startelf-Option darstellte, entschloss sich der Coach für das Auflösen der offensiven Dreierreihe hinter Mittelstürmer Tim Kleindienst.
Seoanes Problem: Honorat, der speziell mit Kleindienst sehr gut harmoniert, droht weiter auszufallen. „Wir therapieren ihn und hoffen, dass es zeitnah reicht. Wir warten aber noch auf eine Rückmeldung der Ärzte“, sagte der Schweizer nach dem Abpfiff. Das Spiel beim VfL Wolfsburg am Dienstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) dürfte für Honorat zu früh kommen. Auch der Einsatz am Samstag im Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen wackelt.
Bei Turbo-Sprinter Ngoumou steht bereits fest, dass er gegen die Wölfe noch nicht mitwirken kann. Das bestätigte Seoane am Samstag. „Vielleicht reicht es bei ihm für das Wochenende. Wahrscheinlich aber eher für die Woche drauf.“
Kandidat Beste und die Frage der finanziellen Machbarkeit
Tempo und Tiefgang – für diese Qualitäten steht ein Mann wie Jan-Niklas Beste (26), mit dem sich die Borussen beschäftigen. Nachdem ein Transfer von Ruben Vargas (zum FC Sevilla) nicht zustande kam, wäre der Linksaußen von Benfica Lissabon ebenfalls eine Lösung, um die Offensive noch im Winter zu verstärken. Dass Beste den Borussen in der Form aus seiner Bundesligazeit beim 1. FC Heidenheim (acht Tore und 13 Assist in der Spielzeit 2023/24) weiterhelfen kann, steht außer Frage. Ungeklärt ist aber, wie ein Wechsel – wohl am ehesten zunächst über eine Leihe – zu stemmen wäre.
Für Benfica absolvierte Beste in der laufenden Saison 13 Ligaspiele, außerdem kam er in fünf Champions-League-Begegnungen zum Einsatz. Meistens jedoch ist er nur als Einwechselspieler gefragt. Ende der vergangenen Woche dementierte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus, mit Benfica Lissabon in Kontakt zu stehen. Gleichwohl weiß man im Borussia-Park um die Qualität von Beste. Schon vor dem Wechsel nach Lissabon hatte man den Außenbahnspieler im Fokus.