Gegen Freiburg möchte Xabi Alonso mit Bayer ein grandioses Jahr erfolgreich abschließen. Dabei kann Stürmer Victor Boniface noch nicht helfen. Sein Team sieht Leverkusens Trainer trotz sieben Siegen in Serie „hoffentlich noch nicht“ in Topform.
Auch Hofmann soll gegen den BVB wieder dabei sein
Der Rückblick fällt extrem positiv aus: Drei Titel hat Bayer 04 im Kalenderjahr 2024 geholt, die Deutsche Meisterschaft, den DFB-Pokalsieg und den Supercup gewonnen. Als erster Verein in Deutschland als Erstligist eine Saison national ungeschlagen absolviert. Und mit 77 geholten Punkten steht der Werksklub auch in der Abrechnung des Kalenderjahrs jetzt schon am Ende ganz oben. Tabellenführer FC Bayern München steht als zweitbestes Team des Jahres aktuell bei vergleichsweise bescheidenen 67 erspielten Zählern da.
„Unsere Topform? Ich hoffe, das ist sie noch nicht.“ (Xabi Alonso)
Doch solche Statistiken interessieren Xabi Alonso nur bedingt. „Das ist nicht so wichtig. Dafür gibt es keine Medaille“, erklärte der Spanier am Freitag zu diesem Zwölf-Monate-Ranking, „die letzte Saison war top, aber jetzt zählt nur diese Saison.“ Und in dieser ist Bayer 04 mit wettbewerbsübergreifend zuletzt sieben Siegen in Serie wieder voll in die Spur gekommen. Der Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern wurde von neun auf vier Zähler verkürzt.
Spielt Bayer also wieder auf dem höchsten Niveau der Vorsaison? „Topform? Ich hoffe, das ist sie noch nicht“, sagt Xabi Alonso, zeigt sich aber grundsätzlich sehr zufrieden mit der Entwicklung in den vergangenen Wochen, „wir können es noch besser machen, aber wir haben es in einer nicht einfachen Situation mit vielen Verletzten gut gemacht. Die Spieler haben mit großer Seriosität, großem Einsatz und hoher Intensität gespielt.“
„Was war, muss die Motivation sein, für das, was morgen kommt.“ (Xabi Alonso)
Doch der 43-Jährige richtet wie immer den Blick nach vorne. Sich auszuruhen auf dem Erreichten, ist für ihn indiskutabel. Vielmehr sieht er dies als den Maßstab für zukünftiges Handeln an. „Was war“, sagt der Baske fast philosophisch, „muss die Motivation sein für das, was morgen kommt.“ Und das ist Bayers finale Partie des Jahres gegen den SC Freiburg am Samstag in der BayArena.
Um den Fokus nur auf dieses Spiel zu richten, wischt er alles andere beiseite. Der verkürzte Rückstand auf die Münchner? „Die Tabelle und der Vorsprung der Bayern ist für mich noch nicht so wichtig. Es sind noch 20 Spiele“, erwidert er. Ob er das Topspiel der Bayern am Freitagabend gegen Leipzig verfolgen werde? „Ich weiß es nicht. Ich habe noch etwas für morgen vorzubereiten.“ Xabi Alonsos klare Botschaft: Nur Freiburg zählt.
Xabi Alonso fordert Vollgas: „Wir sollten nicht dumm sein“
Gegen den Tabellenfünften wird Bayer wieder die defensive Stabilität an den Tag legen müssen, die die Mannschaft zuletzt entwickelte. „Wenn wir nicht Vollgas geben, kann das gefährlich sein“, warnt Xabi Alonso grundsätzlich, „wir sollten nicht dumm sein und wollen unsere Mentalität beibehalten.“
Dass Bayer offensiv zuletzt eher minimalistisch, wenn auch äußerst effizient auftrat, beunruhigt den Trainer nicht. „Wenn wir gute Kontrolle haben, schaffen wir am Ende auch Chancen. Wir wollen nicht verrückt spielen“, erklärt der Spanier, der einräumt, dass bei den 1:0-Siegen in München und gegen Inter Mailand die Chancen für Bayer eher übersichtlich waren. „Gegen Inter natürlich – das war Inter. Und gegen Bayern kann man nicht 20 Chancen haben, aber wir hatten genug, um ein Tor zu schießen“, argumentiert Xabi Alonso, „in den anderen Spielen hatten wir genug Chancen.“
Auch Hofmann soll beim Trainingsauftakt wieder topfit sein
Gegen Freiburg muss Bayer mit unverändertem Personal mehr Durchschlagskraft entwickeln als zuletzt auch in Augsburg, wo sich die Werkself beim 2:0-Sieg gerade einmal vier Möglichkeiten erspielte. So wird Mittelstürmer Victor Boniface, der am Mittwoch erstmals nach einem Muskelfaserriss im Oberschenkel wieder mit der Mannschaft trainierte, noch fehlen. Der Sturmtank soll wie Offensivkollege Jonas Hofmann (nach Oberschenkelverletzung) nach der Weihnachtspause in Dortmund sein Comeback feiern.
„Jonas und Boni sind hoffentlich vollkommen fit, wenn wir am 2. Januar wieder mit dem Training beginnen“, erklärt Xabi Alonso. Angreifer Amine Adli, der mit einem Wadenbeinbruch ausfällt, wird noch etwas länger brauchen. Für „Ende Januar oder im Februar“, stellt Leverkusens Trainer die Rückkehr des marokkanischen Nationalspielers in Aussicht.