Beim Spiel von Mainz gegen Leipzig kritisierten FSV-Fans die lebende Vereinslegende Jürgen Klopp wegen seines Wechsels zu Red Bull. Jetzt lächelt das der 57-Jährige in einem Podcast mehr oder weniger weg.
Reaktion auf die Banner im Fanblock
“Jetzt mal ohne Witz. Die meisten auf der Tribüne in Mainz sind so Mitte 20, dann waren sie Kinder, als ich dort war”, sagte Jürgen Klopp im Podcast Einfach mal Luppen der Brüder Toni und Felix Kroos. Klopp hatte Mainz vor 20 Jahren erstmals in die Bundesliga geführt. Die Urheber der Transparente, die Mitte Oktober beim 0:2 gegen Leipzig zu sehen waren, hätten “allenfalls nur im Ansatz verstanden, was damals passiert ist.” Auch habe er sein Leben nie danach ausgerichtet, es allen recht machen zu wollen: “Dann würde man relativ schnell feststellen, dass man praktisch jeden Tag scheitert.”
Klopp über RB-Job: “Für mich ist es überragend”
Unter anderem wurden Banner mit der Aufschrift “Alles, was wir dich haben werden lassen, hast Du vergessen” entrollt. Es war eine Anspielung auf den Satz, den Klopp 2008 bei seinem tränenreichen Abschied ins Mikrofon geschluchzt hatte: “Alles, was ich bin, alles was ich kann, habt ihr mich werden lassen.”
Auch wenn Klopp den Fans die Transparente nicht übel zu nehmen scheint, so schnell wird man ihn in der Mewa-Arena wohl nicht mehr antreffen. “Ich wäre gerne ab und zu nach Mainz ins Stadion gegangen, um einfach zuzugucken. Aber wenn ich irgendwo aufschlage, ist ein Riesenaufriss und das ist mir als Person unangenehm”, betont der 57-Jährige. Nach neun Jahren in England habe er “es auch nicht so richtig auf dem Schläger gehabt”, welchen Stellenwert er in Deutschland besitze.
Klare Worte von Heidel
Mainz-Sportvorstand Christian Heidel, der mit Klopp eng befreundet ist, hat die Aktion der FSV-Fans schon am Rande des Leipzig-Spiels deutlich kritisiert. Wenn Klopp das nächste Mal ins Stadion komme und am Ende als künftiger “Head of Global Soccer” von Red Bull sogar ausgepfiffen werde, “dann hätte ich ein großes Problem mit diesem Verein. Ich bin mir fast sicher, dass 95 Prozent der Leute applaudieren werden, weil er das verdient hat. Denn diesen Verein in der Art, wie es ihn heute gibt, den gäbe es nicht ohne Jürgen Klopp.”