Das längere Fehlen von Keke Topp reißt ein nominelles Loch im Angriff des SV Werder Bremen – kommt eine Nachverpflichtung im Winter infrage?
Bis zu dreimonatiger Ausfall nach „unglücklicher Situation“
Das Wort „bitter“ fiel am Donnerstagmittag im Pressesaal des Weserstadions mehrfach – ausgesprochen von Werder-Cheftrainer Ole Werner, der sich damit auf den Ausfall von Angreifer Keke Topp bezog. Einerseits spielte der 36-Jährige auf das Zustandekommen des Syndesmoserisses während des Mittwochs-Trainings an: „Das war gestern eine unglückliche Situation, er versucht einen Ball zu behaupten, ist dabei dann im Sprunggelenk ein bisschen weggerutscht, wenn man das so nennen möchte.“
Andererseits erwähnte Werner auch noch mal die zuletzt angestiegene Formkurve des 20-Jährigen, der sich nach seinen Einwechslungen in Gladbach (mit einem Treffer) und gegen Kiel (mit einer Vorlage) persönlich wieder mehr in den Vordergrund gespielt hatte: „Das hat jeder gesehen in den letzten Spielen, dass er immer besser reingekommen ist, sich immer besser auch an das Niveau, an das Tempo angepasst hat.“
Topp fehlt bis zu drei Monate: Rüstet Werder nach?
Und gerade vor dem Hintergrund, dass in „Richtung Weihnachten nochmal eine Phase mit vielen Spielen“ bevorstehe, betonte Werner, „hätten wir ihn gut gebrauchen können“. Dass Topp allerdings nicht nur für den Dezember ausfällt, sondern laut dem Coach „zweieinhalb, drei Monate fehlen wird“, wirft dann auch die Frage auf, ob Werder in der Winter-Transferperiode noch einmal offensiv nachzurüsten gedenkt.
Zwar forderte Werner, dass es jetzt „immer auch die Aufgabe der anderen Spieler ist, diese Rolle einzunehmen“; namentlich erwähnte er Marco Grüll („Der sich auch an das Niveau angepasst hat“) sowie Oliver Burke („Der einen ganz anderen Eindruck macht als in der Vorsaison“) – doch Topps klares Profil als Zielspieler wird nun mal von keinem anderen Bremer Angreifer komplett abgedeckt.
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Insofern ließ der Coach die Möglichkeit einer Nachverpflichtung für den bislang in jedem Spiel zum Einsatz gekommenen Mittelstürmer (einmal Startelf) auch erst einmal offen: „Was das für ein Winter bedeutet, das müssen wir intern diskutieren, bevor ich da jetzt öffentlich schon etwas zu sage“, so Werner.
Wie reagiert Werder auf dem Transfermarkt?
Jedenfalls ließ der Trainer noch wissen, dass sich der Verein auch unabhängig vom Ausfall Topps und der nach dem jüngsten 0:1 in Frankfurt thematisierten Abschlussschwäche mit unterschiedlichen „Szenarien“ der Personalplanung im Winter beschäftige: „Wie reagiert man auf Angebote, die vielleicht für eigene Spieler reinkommen? Wie reagiert man auf Möglichkeiten, die sich am Markt ergeben? Wie reagiert man auf Verletzungen?“ Und dafür sei man vorbereitet.
Stage kehrt zurück, Zetterer ist fit
Personell gewappnet geht Werder die Bundesliga-Partie am Samstag (15.30 Uhr, LIVE bei kicker) gegen den VfB Stuttgart wieder mit Jens Stage an: „Wir sind froh, dass er wieder da ist und für einen Einsatz infrage kommt – wie lange, das werden wir sehen“, sagte Werner. Auch der unter der Woche fragliche Keeper Michael Zetterer wird wieder im Tor stehen.