Auf der Zielgerade hat Holstein Kiel noch einmal einen Gang höher geschaltet und nun den Klassenerhalt wieder vor Augen. Nach dem Sieg in Augsburg beträgt der Abstand auf Platz 16 und Heidenheim nur noch einen Punkt – in puncto Tordifferenz haben die Störche sogar schon ausgeglichen.
Sorgen um Machino
Nach dem 3:1 in Augsburg lobte Kiels Trainer Marcel Rapp ein „Stückweit die Abgeklärtheit“, die sein Team in der Fuggerstadt gezeigt habe. „Wir haben oft gegen Mannschaften gespielt, die uns über den ganzen Platz Eins-zu-eins verteidigt haben“. blickte der 46-Jährige zurück und gab zu, dass es in der Vergangenheit „nicht so einfach für uns war, Chancen zu kreieren.“ Diesmal aber sei es ganz anders gewesen: „Heute waren wir sehr effizient im Ausnutzen der Torchancen.“
„Vorne waren wir sehr effektiv, das war der Schlüssel“, meinte dann auch Steven Skrzybski und betonte zugleich auch den starken Auftritt von Torhüter Thomas Dähne, der reihenweise mit guten Paraden geglänzt hatte. „Wir hatten einen überragenden Torwart“, sagte Skrzybski, der selbst mit zwei Vorlagen geglänzt hatte, und betonte: „Nur so kann man Spiele gewinnen.“
Um Spiele zu gewinnen, braucht es aber auch Tore – und für diese war am Sonntag vor allem Alexander Bernhardsson verantwortlich. Der Schwede überstrahlte mit zwei Toren und einer Vorlage alle anderen – und ist nunmehr an fünf Toren in den vergangenen zwei Spielen beteiligt gewesen.
Sonderlob für Bernhardsson
„Es freut mich für Bera ungemein“, so Skrzybski über seinen 26 Jahre alten Kollegen, der „extrem emsig ist. So wie er heute gespielt hat, kann er das gerne öfter machen.“ Rapp ergänzte: „Er ist ein guter Spieler, intensiv, kann ordentlich Fußball spielen und hat einen guten Abschluss. Das hat er heute alles gezeigt.“
Und Bernhardsson? Der verteilte Komplimente an andere. So hob der die Mannschaftsleistung zunächst einmal hervor. „Es war sehr gut von uns. Wir standen an der Mittellinie und haben ihnen den Ball überlassen. Aber wenn wir den Ball hatten, waren wir gefährlich. Ich bin stolz auf die Jungs.“ Darüber hinaus bezeichnete er Skrzybskis Vertikalpass zum 3:0 als „unglaublich. Ein magischer Pass. Ich muss nur in den Raum laufen und er kann diesen Ball spielen.“
Sorgen um Machino
Alles war aber doch nicht so rosig bei den Störchen, denn ein dunkler Schatten wurde doch noch geworfen. Die verletzungsbedingte Auswechselung von Shuto Machino. Der Japaner musste noch vor Halbzeit ausgewechselt werden. „Er ist umgeknickt“, verriet Rapp und meinte, dass man derzeit zu Art und Schwere der Verletzung „noch nichts sagen kann. Morgen werden Untersuchungen stattfinden“.
Ein Ausfall des 25-Jährigen würde die Kieler im Saisonendspurt gegen Freiburg und in Dortmund schwer treffen, handelt es sich bei ihm doch um den Top-Torjäger des Teams (elf Tore, drei Vorlagen). Dass es aber auch ohne ihn geht, zeigte man eben auch in Augsburg. Und für Rapp ist eh klar: „Grundsätzlich haben wir die ganze Zeit schon das Selbstbewusstsein, Tore zu schießen. Man sieht auch, dass wir leidenschaftlich verteidigen. Die Jungs hauen sich in alles rein, das ist eine gute Basis. Es sind noch zwei Spiele und wir werden noch ein paar Punkte holen.“