Paderborns scheidender Cheftrainer Lukas Kwasniok wird auch bei der TSG Hoffenheim gehandelt, beide Klubs könnten allerdings alsbald aufeinandertreffen.
Die aktuelle Konstellation macht eine Kuriosität denkbar
Durch die Entwicklungen und Ergebnisse dieses Wochenendes nimmt ein Szenario Formen an, dass es in sich hätte. Der SC Paderborn musste im Aufstiegsrennen ebenso einen Dämpfer hinnehmen wie die TSG Hoffenheim einen Rückschlag im Abstiegskampf. Das hat auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun, aber auf den zweiten ergibt sich eine Konstellation, die auf ein brisantes oder gar heikles direktes Duell hinauslaufen könnte – in der Relegation.
Beide Klubs mussten am Samstag jeweils in der Nachspielzeit Schocks hinnehmen und verkraften. Paderborn kassierte den späten 1:1-Ausgleich gegen Elversberg und liegt punktgleich mit dem Mitbewerber sowie Düsseldorf und Kaiserslautern mit je 49 Punkten nur einen Zähler hinter Relegationsplatz drei.
Auch die TSG, die gegen Dortmund in der Zusatzschicht jenseits der 90 Minuten erst den Ausgleich zum 2:2 bejubelte (90.+1) verlor diese Partie und einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt trotzdem noch durch ein kurioses wie umstrittenes Gegentor zum 2:3 kurz vor dem endgültigen Abpfiff (90+5).
Auch die Kraichgauer liegen nur eine Position vor dem Kraichgauer auf den Relegationsplatz im Oberhaus und ist am Wochenende durch der Auswärtssieg des 1. FC Heidenheim in Stuttgart (1:0) auf nur noch fünf Zähler geschmolzen.
Durchaus denkbar also, dass diese beiden Klubs am Ende die Ligazugehörigkeit in der vorgesehenen Zusatzschicht klären. Das aber hätte eine ganz spezielle Note. Denn Paderborns Coach Lukas Kwasniok zählt zu den potenziellen Trainerkandidaten in Hoffenheim, sollte sich das Blatt gegen den derzeitigen Amtsinhaber Christian Ilzer wenden. Dem Vernehmen nach hat es bereits Kontakt und Treffen gegeben (der kicker berichtete).
Kwasniok droht als Nachfolger-Kandidat ein möglicher Interessenskonflikt
Sollte Hoffenheim tatsächlich noch in diese Extraschicht abrutschen, wäre Ilzers Position gefährdeter denn je. Und stünde Kwasniok tatsächlich in der Liste möglicher Nachfolger weit oben, würde sich für den 43-Jährigen ein handfester Interessenskonflikt ergeben, schließlich würde ein abschließender Erfolg mit Paderborn den Abstieg des mutmaßlich kommenden Arbeitgebers bedeuten. Verrückt.
Das wäre nur mit Fronten klärenden Maßnahmen zu lösen. Etwa indem Kwasniok wegen Befangenheit vorzeitig aufhörte, vorzeitig von seinen Aufgaben entbunden würde oder Hoffenheim ihn offiziell von der Kandidatenliste nähme. Der Fußball schreibt ja bekanntlich die kuriosesten Geschichten, diese – noch – im Konjunktiv.