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Weber erklärt Wagner-Aus: „Das war in dem Moment nicht gut zu hören“

Nach dem Trainerwechsel beim FC Augsburg beziehen Geschäftsführer Michael Ströll und Sportdirektor Benjamin Weber Stellung.

FCA-Verantwortliche reden über Trainerwechsel

Viel sinnbildlicher hätte sich die Landschaft in Süddeutschland am Dienstag nicht gestalten können, wo sich die Sonne hinter Wolken und Nebel versteckte und besonders in Augsburg für graue Verhältnisse sorgte. Was sich ja bestens übertragen lässt auf den dort ansässigen Erstligisten, der eine weitreichende Entscheidung getroffen und Sandro Wagner am Montag als Trainer entlassen hat.

Nur fünf Monate nach der großen Aufbruchstimmung ist der FCA wieder im Tabellenkeller angekommen. Das jüngste 0:3 bei der TSG Hoffenheim brachte das Fass zum Überlaufen, obwohl Geschäftsführer Michael Ströll auf der Mitgliederversammlung wenige Tage zuvor noch betont hatte, den Weg mit Wagner weitergehen zu wollen.

Die Kehrtwende stieß Wagner offenbar selbst an. Nach kicker-Informationen ließ er in der direkten Aufarbeitung der achten Saisonniederlage nicht zum ersten Mal Zweifel aufkommen, ob er noch der richtige Trainer ist. „Es hat sich für mich so angefühlt, dass er nicht mehr daran glaubt; dass er nicht mehr die Überzeugung hat“, erklärte Sportdirektor Benni Weber am Dienstag. „Das war in dem Moment nicht gut zu hören, dementsprechend sind wir dann gemeinschaftlich in die Diskussion gegangen.“

Ströll und die „ganz andere Ausgangssituation“

Weber und Ströll bestellten Wagner am Montag nochmal zum Gespräch, um zu sehen, ob der neuerliche Eindruck falsch war. Doch der Trainer äußerte erneut Zweifel. „Dann haben wir gemeinsam entschieden, dass es auf diese Art und Weise keinen Sinn ergibt, weil wir alle die Überzeugung brauchen“, sagt Weber.

„Manu hat klar gesagt, er steht auf Zeit zur Verfügung.“ (Geschäftsführer Michael Ströll über Interimstrainer Manuel Baum)

Die jüngsten Treuebekenntnisse wollen Sportdirektor und Geschäftsführer deshalb nicht als falsche Versprechen zu verstehen wissen, es sei vielmehr „wichtig zu betrachten, welche Dynamik über das Wochenende eingetreten ist“, berichtet Ströll. „Den Weg wollten wir weitergehen. Wenn du aber an einen Punkt kommst, wo du merkst, dass beim Cheftrainer die Überzeugung schwindet … – dann hast du eine ganz andere Ausgangssituation. Das war dann auch der Grund, warum wir am Montag nochmal den Austausch gesucht haben, und sich der Eindruck deutlich verhärtet hat.“

Ströll, der sich nach der drittbesten Saison der FCA-Geschichte von Trainer Jess Thorup und Sportdirektor Marinko Jurendic getrennt hat, muss sich deshalb heute eingestehen: „Das, was wir uns gewünscht haben, ist nicht aufgegangen.“

Weber: „Sind von Ausrichtung überzeugt“

Zehn Punkte nach zwölf Spielen sind viel zu wenig, 27 Gegentore viel zu viel. Und auch wenn Eigengewächse wie Mert Kömür und Noahkai Banks inzwischen zur Stammelf zählen, „war das Gesamtbild nicht so, wie wir uns das gewünscht haben“, gibt Ströll zu. „Da müssen wir selbstkritisch sein, und das sind wir auch.“

Für die drei restlichen Ligaspiele des Jahres springt nun Manuel Baum ein, der den FCA bereits von Dezember 2016 bis April 2019 trainiert hatte. Im Hintergrund wird allerdings nach einem langfristigen Wagner-Nachfolger gefahndet. „Manu hat klar gesagt, er steht auf Zeit zur Verfügung“, erklärt Ströll.

Am eingeschlagenen Weg, aktiver und mutiger Fußball zu spielen, soll sich grundsätzlich nichts ändern, der Nachfolger dementsprechend geeignet sein. „Wir wollen diese Ausrichtung so weitergehen“, versichert Sportdirektor Weber. „Davon sind wir überzeugt.“

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