Er hat es wieder getan: Oliver Burke erzielte den Werder-Treffer zum 2:4-Endstand in Leipzig – einmal mehr in der Nachspielzeit. Worin sein Trainer gewisse Gründe dafür sieht.
Angreifer trifft ausschließlich spät für Werder
Sein Jubel fiel diesmal bedeutend verhaltener aus, als man das von Werder-Angreifer Oliver Burke bislang gekannt hat – was jedoch darin begründet lag, dass der sportliche und damit emotionale Wert seines Treffers vom Sonntagabend in Leipzig nicht vergleichbar war mit seinen bisherigen drei Pflichtspieltreffern für die Bremer. Das 2:4 in der dritten Minute der Nachspielzeit kam schließlich zu spät bei der Auswärtsniederlage gegen RB.
Zweimal schon hatte Burke in der Vergangenheit ja auch für wahre Werder-Ausnahmemomente gesorgt. Unvergessen bleibt sein Siegtreffer im August 2022 bei der 3:2-Aufholjagd in Dortmund, in der 95. Minute – übrigens nur eine Woche nach seinem Premierentor für Werder, ebenfalls in der Nachspielzeit zum 2:2 gegen den VfB Stuttgart.
Noch nicht allzu lange zurück wiederum liegt das Tor des Schotten zum späten 2:1-Sieg gegen Holstein Kiel, der das Weserstadion vor rund zwei Monaten mächtig zum Beben brachte. Burke, das Last-Minute-Phänomen.
Joker-Rolle ist Burke „auf den Leib geschneidert“
Dieser dritte Werder-Treffer nach mehr als zwei Jahren stand letztlich sinnbildlich für Burkes eindrucksvolles Comeback nach seinem „verrückten Weg“ im Klub, mit zwischenzeitlicher Lust- und Perspektivlosigkeit. Seither jedoch kam er in jeder Bundesliga-Partie, für die der 27-Jährige zur Verfügung stand, als Joker zum Einsatz: fünfmal.
Ole Werner, der Burke nach seiner Leistungssteigerung in den vergangenen Monaten bescheinigt „auch weiter vernünftig zu arbeiten“, sieht bei den Einsätzen von der Bank jedenfalls auch weiterhin „die Rolle“ für den Stürmer, so der Bremer Cheftrainer, „die ihm am meisten auf den Leib geschneidert ist“.
Weshalb Burke „in diesen Phasen besonders wertvoll“ ist
Nämlich in einer Phase eines Spiels eingewechselt zu werden, „wo Räume entstehen, wo vielleicht auch der Gegner ein bisschen müde ist und das Spiel generell einfach in größeren Räumen stattfindet“, wie der 36-Jährige erläuterte.
Wenn es durch Auswechslungen, taktische Veränderungen und natürlich den Spielstand schon mal „vielleicht ein bisschen wilder wird“, dann würde Burke „mit seiner Dynamik, mit seinem Instinkt in Situationen kommen, wo er seine Stärken ausspielen kann“, sagte Werner: „Und damit hat es, glaube ich, zu tun, dass er in diesen Phasen besonders wertvoll ist.“