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Xabi Alonsos Kampf gegen den unsichtbaren Gegner: „Es gibt keine Ausreden“

Die Rollen zwischen Meister Bayer und Schlusslicht Bochum sind klar verteilt. Doch nach Spielen in der Königslasse konnte Leverkusen in der Liga nicht überzeugen. Trainer Xabi Alonso fordert deshalb Konzentration und Mentalität ein und lässt kein Alibi zu.

Bayer auch in Bochum ohne Terrier

Nach der 0:4-Klatsche beim FC Liverpool erlebte Xabi Alonso zwiespältige Gefühle. Der Auftritt seiner Mannschaft nach der Pause hatte dem Spanier gar nicht gefallen, der trotzdem am Ende von den Fans der Reds an ehemaliger Wirkungsstätte gefeiert wurde. Ein Moment, schön und bitter zugleich.

„Wir haben noch kein konstant hohes Niveau. Einige Spiele waren sehr gut, aber die anderen nicht so gut. Das ist nicht das, was wir wollen“, erklärte Leverkusens Trainer nun am Freitag vor der Partie in Bochum und rückblickend auf den bisherigen Saisonverlauf. Wobei gerade die Auftritte nach den großen Partien in der Königsklasse zu wünschen übrig ließen.

Bayer schwächelt nach der Champions  League

Dem 4:0 bei Feyenoord Rotterdam folgte ein glückliches Last-Minute-4:3 gegen Wolfsburg, bei dem Bayer defensiv fahrlässig agierte. Nach dem hoch konzentrierten 1:0-Sieg gegen Milan verspielte der Meister beim 2:2 gegen Kiel einen 2:0-Vorsprung, nach dem 1:1 bei Stade Brest gleich zweimal eine Führung beim 2:2 in Bremen.

Die zwei Gesichter, die Bayer in Anfield zeigte, kennt der 42-Jährige also auch und vor allem aus der Liga, in der man zuletzt den VfB Stuttgart beim 0:0 klar beherrschte und die vielleicht beste, weil auch über 90 Minuten konstante Saisonleistung ablieferte.

„Mental konstant zu sein, ist unser großes Ziel.“ (Xabi Alonso)

So ist die Forderung des Basken vor dem Spiel in Bochum, bei dem Angreifer Martin Terrier weiterhin wegen muskulärer Probleme fehlen wird, nur logisch. „Konstant zu sein im Spiel, was die Konzentration und die Mentalität betrifft – das zu verbessern, ist unser großes Ziel“, betont Xabi Alonso.

Dieses große Pfand aus der Double-Saison ist Bayer 04 abhanden gekommen. Bayer hat einen unsichtbaren Gegner, der sich in die Köpfe zumindest einiger Profis geschlichen hat. Ein Thema, das in Leverkusen im Kader dominiert. So hatte Kapitän Lukas Hradecky nach dem Liverpool-Spiel zu den Ursachen für die beiden grundverschiedenen Hälften gesagt: „Die Erklärung haben wir auch in der Kabine gesucht. Da gab es ein bisschen Diskussion.“ Weil Ratlosigkeit vorherrschte.

Bochums Trainerwechsel als Faktor? Der Kopf wird das Kriterium

Dieses Thema beschäftigt natürlich besonders Xabi Alonso stark. „Ich habe mit den Jungs gesprochen. Wir müssen wissen, dass es für uns sehr wichtig ist, wieder eine gute Leistung zu zeigen wie gegen Stuttgart. Und nicht wie gegen Kiel zum Beispiel. Die Einstellung und die Energie waren eine total andere. Gegen Stuttgart haben wir so gespielt, wie wir es wollen und brauchen“, erläuterte Leverkusens Trainer und stellte unmissverständlich fest: „Am Samstag gibt es keine Ausreden.“

Das gilt auch für den Trainerwechsel beim Gegner, den erstmals Dieter Hecking taktisch einstellen wird. Doch Xabi Alonso weiß, dass es in erster Linie an Bayer liegt, wie die Partie endet. Und dass der Kopf das entscheidende Kriterium sein wird. „80 Minuten gut zu spielen, ist nicht genug. Wir müssen jede Minute bereit sein mit 100 Prozent Präsenz auf dem Platz“, appelliert der Werkself-Coach, „wenn wir die nicht haben, machen wir Fehler – und Fehler sind auf höchstem Niveau gefährlich.“

Bayer darf in Bochum kein zweites Kiel erleben

Die Partie am 6. Spieltag gegen das damalige Schlusslicht Kiel gilt als Symbol für verschenkte Punkte. Der Dorn dieses völlig überflüssigen Unentschieden steckt noch tief und schmerzt. In Bochum beim VfL, so Xabi Alonsos eindeutige Botschaft, darf sich diese Geschichte nicht wiederholen.

Dass Bochum Letzter sei, „ist total egal. Wir wollen nicht wieder mit einem schlechten Gefühl in die Länderspielpause gehen, wie zum Beispiel gegen Kiel“, fordert der Baske, „also ist das Spiel morgen sehr, sehr wichtig.“ Damit die Ratlosigkeit im Kampf gegen den unsichtbaren Gegner nicht noch größer wird.

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