Von Patrik Schick, seiner derzeitigen Nummer 1 auf der Mittelstürmerposition, zeigt sich Xabi Alonso begeistert. Dessen verletzter Konkurrent Victor Boniface könnte nächste Woche zurückkehren. Wobei Leverkusens Trainer diese Hoffnung vorsichtig formuliert.
Nigerianischer Stürmer dürfte wohl frühestens in Leipzig zurückkehren
Wenn der Ersatz sogar besser performt als die zuvor schon starke Erstbesetzung, ist das ein gutes Zeichen. Genau so ist es derzeit auf Leverkusens Mittelstürmerposition, auf der Patrik Schick den seit Mitte November am Oberschenkel verletzten Victor Boniface vertritt – und zwar so gut, dass der nigerianische Nationalspieler zumindest nicht in der Form vermisst wird, dass auf seiner Position ein Problem bestünde.
Schließlich hat Schick, seit dem 10. Spieltag elf Treffer bei seinen jüngsten sechs Bundesligaeinsätzen erzielt. Zuletzt zwei beim 3:2-Erfolg am Freitag bei Borussia Dortmund. Mehr kann man von einem Torjäger nicht erwarten. Und so sieht es auch sein Trainer.
Xabi Alonso betont den Einfluss des Torjägers in der Defensive
Dieser stufte den 28-Jährigen am Montag als den besten Patrik Schick ein, den er bislang erlebt habe. „Ja, ich weiß, dass er topp war in der Saison, bevor ich nach Leverkusen kam. Da hat er viele Tore geschossen, aber bis jetzt hat er es nicht nur in Dortmund, sondern auch zuvor in den Spielen im Dezember sehr gut gemacht. Nicht nur mit seinen Toren, sondern auch mit seiner Defensivarbeit. Die Intensität der Stürmer, gut zu pressen, ist sehr wichtig für unsere Stabilität. Er weiß, wie wichtig es ist, auch diesen positiven Einfluss auf unser Defensivspiel zu haben.“
Schick liefert dem Trainer ein Rundum-glücklich-Paket
Kurzum: Schick, der trifft, wie er will, der fast schon mit Lust aggressiv anläuft und dem auch die Spielfreude anzumerken ist, hat sein Spiel komplettiert und liefert seinem Trainer so mittlerweile ein Rundum-glücklich-Paket. Nach langer Leidenszeit (erst aufgrund seiner monatelangen Adduktorenprobleme, dann nach Operation und Genesung aufgrund seiner Rolle als Reservist) lässt er keinerlei Wünsche offen.
Schick präsentiert sich jetzt als Stürmer von absoluten Top-Format. Und dennoch wünscht man sich bei Bayer 04 Boniface zurück. Denn der Double-Gewinner steht am Anfang einer Reihe englischer Wochen, empfängt am Dienstag Überraschungsteam Mainz in der BayArena. Und im Idealfall möchte man bei dem eher als verletzungsanfällig geltenden Schick im Drei-Tage-Rhythmus kein zu großes Verletzungsrisiko eingehen. Nicht umsonst wechselte Xabi Alonso den Linksfuß in Dortmund nach gut einer Stunde aus.
„Er ist auf einem guten Weg, sich besser zu fühlen. Danach braucht er Trainingszeit.“ (Xabi Alonso)
Mit Bonifaces Comeback könnte der Spanier auf der Neun rotieren lassen – wobei Schicks aktuelle Topform dagegen spräche, dies zu tun. Und zumindest in dieser Woche wird Xabi Alonso Boniface noch nicht zur Verfügung stehen. „Nächste Woche vielleicht“ hält der Trainer die Rückkehr seines zweiten Torjägers für möglich, „aber nur vielleicht. Es gibt noch ein Fragezeichen. Er ist auf einem guten Weg, sich besser zu fühlen. Danach braucht er Trainingszeit.“
Boniface ist also noch nicht so weit, voll belastbar zu sein. Selbst wenn er dies schnell wird und in dieser Hinsicht die letzte Hürde nimmt, die Xabi Alonso offensichtlich mit dem Begriff „Fragezeichen“ meint, dürfte der Angreifer frühestens bis Samstag nächster Woche, wenn Bayer in Leipzig antritt, auch genügend Trainingseinheiten absolviert haben, um wirklich zur Option zu werden. Wird der Werksklub aufgrund der extrem anspruchsvollen Rückrundenprogramms doch auf jeden Fall einen erneuten Rückschlag mit womöglich schlimmeren Folgen vermeiden wollen.
Adli soll „Ende Januar oder früh im Februar“ zurückkehren
Da auch Bonifaces Sturmkollege Amine Adli nach einem Wadenbeinbruch noch ein bisschen Zeit braucht und laut Xabi Alonso „vielleicht Ende Januar oder früh im Februar“ zurückerwartet wird, muss Bayer 04 erstmals darauf hoffen, dass Schick gut durch die nächsten Spiel kommt. Und weiter als der beste Schick aller Zeiten die Sehnsucht nach Bonifaces Rückkehr nicht wachsen lässt.