Die nächsten Scorerpunkte für Romano Schmid: Der Werder-Profi ist dabei, seine persönlichen Werte erneut zu toppen – das macht auch einen Abgang im Sommer wahrscheinlicher.
Jeder Werder-Profi hat seinen „Preis“
Romano Schmid war hin- und hergerissen, als er in der Nachspielzeit das Signal zu seiner Auswechslung mitbekam: „Der Trainer wollte mich auf der anderen Seite, der Schiri sagte was anderes, dann stand ich dazwischen – und musste halt durch das ganze Stadion gehen.“
Statt in Richtung Ersatzbank beschritt der Österreicher also den Weg zur Gegenseite, wodurch dem beim Bremer 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt herausragenden Akteur auf dem Platz zwar nicht die kollektiven Ovationen des Weserstadions zuteilwurden – aber eben in jeder Ecke, an der er vorbeiging, in gesonderter Form.
Alle paar Meter applaudierte Schmid in die Menge, sagte später dazu: „Eigentlich mag ist das nicht so gern, wenn es um meine eigene Person geht – aber natürlich bereitet es mir Gänsehaut, wenn die Fans dann aufstehen.“
Tor, Vorlage und Schmidts Voraussagung
Zum zweiten Mal in seiner Bundesliga-Karriere war der 25-Jährige als Assistgeber und Torschütze in Erscheinung getreten (zuvor am 34. Spieltag der Vorsaison beim 4:1 gegen Bochum): Beim Kopfballtreffer zum 1:0 von Oliver Burke führte er die Ecke auf „englische“ Art aus: „Im Training sind mir diese Bälle schon oft gelungen – einstudiert, funktioniert!“, bekannte Schmid, wenngleich er die Entstehung des Tors gar nicht genau mitverfolgen konnte: „Wenn da alle hochspringen, dann sehe ich nichts mehr.“
Bessere Sicht hatte er dann bei seinem eigenen Schlenzer zum 2:0, wenngleich er schon eine Aktion zuvor Marvin Ducksch versuchte zu bedienen – vergeblich: „Da muss ich wahrscheinlich schon selbst den Abschluss suchen, da muss ich vielleicht noch ein bisschen egoistischer werden“, so Schmid.
Letztlich sammelte er somit die Scorerpunkte acht und neun in dieser Saison ein, vorausgesagt übrigens von ehemaligen Werder-Mitspieler Niklas Schmidt: „Er hat mir geschrieben, ich mache Tor und Vorlage …“ Schon in Leverkusen und gegen Gladbach hatte Schmid zuletzt jeweils getroffen.
Sommerwechsel? „Wenn, dann muss es nach vorne gehen“
Doch das soll es in dieser Spielzeit für ihn persönlich noch nicht gewesen sein. „Besser werden als vergangene Saison“, wolle er – da waren es ebenfalls vier Tore wie bislang, und sieben statt nun fünf Assists. Und dann? Schmid gilt als einer der möglichen Kandidaten dafür, wenn der Klub im Sommer Transfererlöse generieren muss. „Das Thema wird immer großgemacht – für mich ist es noch nicht mal ein kleines Thema.“
Er habe noch einen laufenden Vertrag über die laufende Saison hinaus, müsse jedoch nun mal immer dazusagen: „Es ist Fußball – man weiß nie hundertprozentig Bescheid. Aber bis jetzt habe ich mich damit nicht beschäftigt.“ Ein „Schritt zur Seite“ wäre jedenfalls „nichts“ für den Bremer Offensivspieler: „Wenn, dann muss es nach vorne gehen. Doch Fakt ist: Ich bin gerne hier und ich glaube, dass die Werder-Bosse auch sehr froh sind, dass ich hier bin.“
Niemeyer: „Es gibt bei jedem Spieler einen Preis“
Leiter Profifußball Peter Niemeyer habe jedenfalls „das Gefühl, dass Romano gerne im Werder-Trikot spielt“, und tatsächlich: „Wir schätzen ihn und würden uns freuen, wenn er hier bleibt.“ Andererseits habe man bei Werder nie einen Hehl daraus gemacht, dass es „bei jedem Spieler einen Preis gibt, keine Frage“, so der 41-Jährige: „Wenn es soweit ist, beschäftigen wir uns damit. Aber aktuell sehe ich keinen Grund, darüber nachzudenken.“