Fernando Carro erwartet bei Bayer 04 im Sommer einen „kleinen bis mittleren Umbruch“. Stratege Granit Xhaka wird nicht Teil von diesem sein, auch wenn es Interessenten gibt. Derweil kritisiert Leverkusens Klub-Boss den FC Bayern für dessen öffentlichen Umgang mit der Personalie Florian Wirtz.
„Eigentlich gehört sich das nicht“
Für welchen Verein spielt Florian Wirtz in der kommenden Saison? Weiter für Bayer 04, falls er seinen bis 2027 laufenden Vertrag vorzeitig verlängert? Bei Manchester City, dessen Star-Trainer Pep Guardiola intensiv um den Leverkusener Topstar als Nachfolger für Kevin de Bruyne wirbt? Für Real Madrid, falls es Xabi Alonso von Leverkusen auf die Bank der Königlichen zieht? Oder beim FC Bayern München, der seit Wochen mit der Verpflichtung des aktuell besten deutschen Fußballers öffentlich kokettiert?
„Das ist ja wirklich eine Show. Eigentlich gehört sich das nicht.“ (Fernando Carro)
Fernando Carro, CEO von Bayer 04, betonte am Rande des Laureus Awards in Madrid am Montag erneut: „Ich rechne damit, dass er bleibt.“ Und von den medial in Sachen Wirtz so präsenten Münchner soll es in Leverkusen keine Spur geben. Der aus seiner Sicht inszenierte Wirbel um Wirtz geht dem Klub-Boss offensichtlich auf die Nerven- „Die Bayern haben sich mit uns nicht in Verbindung gesetzt. Von daher gibt es da kein Angebot der Bayern“, erklärte Carro, „das ist ja wirklich eine Show, das geht mich nichts an. Eigentlich gehört sich das nicht.“
In Leverkusen beobachtet man die öffentlichen Liebesbekundungen für Bayers Besten mit einer Mischung aus Ärger und Verwunderung. Dass zuletzt gar eine Ablöse von „nur“ 110 Millionen Euro inklusive Boni offenbar aus München in den medialen Umlauf gelangt war, eine Summe, die aus Leverkusener Sicht in diesem Sommer indiskutabel erscheint, muss dabei den Eindruck verstärkt haben, dass die Münchner ein Spielchen spielen.
Die Entscheidung über den Maza-Wechsel steht unmittelbar bevor
Jetzt folgte die Replik von Carro, der bei Bayer 04 unabhängig von Wirtz‘ Zukunft im Sommer mit einem „kleineren bis mittleren Umbruch“ im Kader rechnet. Der ablösefreie Abschied von Abwehrchef und Nationalspieler Jonathan Tah (29) steht bereits fest. Bei Herthas Mittelfeld-Talent Ibrahim Maza (19) befindet sich Bayer in der Pole Position. Die Entscheidung des kreativen Offensivspielers steht unmittelbar bevor.
Granit Xhaka wird allerdings nicht Teil dieses personellen Umbaus werden. So ist eine Wechsel des Schweizer Rekord-Nationalspielers im Sommer kein Thema. Leverkusens Mittelfeldstratege war allerdings nicht unberechtigt mit einem Wechsel zu Galatasaray Istanbul in Verbindung gebracht worden, der über Mittelsmänner eingefädelt werden sollte.
Ein Verkauf von Xhaka steht nicht zur Debatte
Doch ein Transfer steht nicht zur Debatte. Bayer 04 hat ohnehin kein Interesse, den Schlüsselspieler (Vertrag bis 2028) vorzeitig abzugeben. Und selbst wenn, wäre es nur schwer vorstellbar, dass Galatasaray das Paket aus Ablöse und Gehalt des Sechsers stemmen könnte und wollte. Hatte Bayer doch nach anfänglich fixen 15 Millionen Euro Ablöse im Sommer 2024 noch diverse siebenstellige Boni an den FC Arsenal überweisen müssen. So kostete Xhaka am Ende mehr als 20 Millionen Euro, der im September 33 Jahre alt wird.