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Boukhalfa glänzt als Ersatz für einen Unersetzlichen

Darüber, dass Jackson Irvine eigentlich nicht zu ersetzen ist, herrscht beim FC St. Pauli grundsätzlich Einigkeit. Carlo Boukhalfa sollte genau das am Ostersonntag versuchen und wurde mit seinem Treffer zum 1:1 sogar der Retter beim Punktgewinn gegen Bayer Leverkusen.

Irvine-Vertreter trifft und kämpft um die Zukunft

Boukhalfa, in seinen ersten beiden Jahren auf St. Pauli in der 2. Liga zumeist nur ein Nebendarsteller, war unter Alexander Blessin in der Hinserie überraschend zum Stammspieler aufgestiegen, hatte seinen Platz im neuen Jahr jedoch zunächst an Winter-Neuling James Sands verloren und war dann der Leidtragende, dass der Trainer nach dem Ausfall des US-Boys Eric Smith aus der Abwehr nach vorn gezogen hat. „Ich verstehe die Ideen des Trainers und muss sie akzeptieren“, sagt der 25-Jährige, verrät jedoch gleichzeitig auch: „Natürlich ist da auch Frust nach Wochen, in denen ich nicht gespielt habe. Mein Ziel war, alles rauszulassen, was sich aufgestaut hatte.“

Sein Ziel hat Boukhalfa gegen den amtierenden Meister eindrucksvoll erreicht. Und das, obwohl er beim Gegentreffer durch Patrik Schick zumindest mitbeteiligt war. Und nicht nur, weil er dann selbst zum umjubelten Ausgleich getroffen hatte. Der Ex-Freiburger war mit seiner Aggressivität und Laufstärke einer der Impulsgeber beim intensiven Pressingverhalten der Hamburger, und Blessin lobt: „Er hat viele Lücken geschlossen, weil er viel gelaufen ist.“ Ganz nach dem Vorbild von Irvine, dem bislang laufstärksten Spieler der Bundesliga.

Boukhalfa war trotz wenig Spielzeit „nie ein Stinkstiefel“

Der Trainer erklärt, dass ihn der Auftritt von Boukhalfa auch ganz persönlich berührt: „Für Carlo freue ich mich wahnsinnig, denn er hatte es in den letzten Wochen nicht leicht, gerade auch dadurch, dass ich Eric vorgezogen habe. Er hatte wenig Spielzeit, aber nie den Kopf hängen gelassen, war nie ein Stinkstiefel. Mit seinem Tor hat er sich selbst belohnt.“

Klar ist: Für Boukhalfa kam der starke Auftritt (kicker-Note 2,5) zum genau richtigen Zeitpunkt nach Wochen des Reservistendaseins. Sein Vertrag auf St. Pauli endet im Sommer, die Konkurrenz im Mittelfeld ist noch größer, seit auch Connor Metcalfe (spielte Sonntag auf dem rechten Flügel) wieder fit ist. Mit einem kleinen Haarriss im Fuß wird Irvine noch weiterhin fehlen – Boukhalfa werden sich also in den kommenden Wochen noch weitere Möglichkeiten bieten, für sich zu werben.

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