Bayer 04 sondiert den Markt nach einer potenziellen neuen Nummer 1. Dabei spielt auch Stefan Ortega Moreno eine Rolle. Dass der 32-Jährige, zuletzt für das DFB-Aufgebot nominiert, trotz Vertrag bis 2026 für den Double-Gewinner greifbar ist, liegt an Vakanzen bei dessen Klub Manchester City.
ManCitys Pläne unklar
Wer wird die Leverkusener Nummer 1 in der kommenden Saison? Der 35-jährige Kapitän Lukas Hradecky geht in sein letztes Vertragsjahr, und Matej Kovar, den Bayer 04 2023 verpflichtete, um Hradecky im fließenden Übergang abzulösen, wurde bislang den Ansprüchen nicht gerecht. Zuletzt verlor der tschechische Auswahl-Torhüter, der in der Liga ohnehin nur die Nummer 2 ist, auch in den Pokal-Wettbewerben deutlich an Standing im Klub. Um seinen Status in der Nationalelf zu wahren, möchte der 24-Jährige nächste Saison regelmäßig spielen.
Espanyols Joan Garcia steht hoch im Kurs – nicht nur bei Bayer
Zwar stellt Geschäftsführer Simon Rolfes („Es ist noch keine Entscheidung gefallen“) in Abrede, dass es im Sommer zur Trennung von Kovar (Vertrag bis 2027) kommen wird, dennoch sondiert der Werksklub den Markt intensiv. Espanyols Joan Garcia (23, Vertrag bis 2028) ist ein heißer Kandidat. Allerdings soll es für den Spanier, für den der FC Arsenal im Winter erfolglos zwischen 15 und 18 Millionen Euro Ablöse geboten haben soll und dessen Ausstiegsklausel angeblich bei 25 Millionen Euro liegt, auch andere Aspiranten geben. Neben den Gunners gilt auch Manchester City als potenzieller Interessent.
Nun stellt sich die Frage: Macht Bayer bei dem 1,91 Meter großen Joan Garcia ernst? Oder wählt der Double-Gewinner mit Stefan Ortega Moreno (32) von Manchester City eine finanziell günstigere Variante. Mit seiner Spielstärke passt der frühere Bundesliga-Profi von Arminia Bielefeld ideal ins Leverkusener Anforderungsprofil, mit seinen „nur“ 1,85 Meter nicht ganz.
Neben der Spielstärke spricht der Status als Local Player für Ortega Moreno
Dennoch beschäftigt sich Bayer mit dem jüngst in den DFB-Kader berufenen Torhüter, wie der kicker in seiner Donnerstagsaugabe berichtete. Zumal der erfahrenere Ortega Moreno, der vier Jahre im Nachwuchs der Arminia ausgebildet wurde, in der Champion League als ein für die Meldeliste A wichtiger Local Player gelten würde, an denen es Bayer 04 schon in dieser Spielzeit mangelte. So durfte Leverkusen nur 22 statt der maximal möglichen 25 Profis für die Königsklasse nominieren.
Dass Ortega Moreno überhaupt auf dem Markt und für Bayer 04 ein Thema ist, liegt daran, dass die Lage rund um die Torhüterposition bei Manchester City völlig ungeklärt ist. Einzig die Position des 32-Jährigen steht fest: Ortega Moreno möchte in der kommenden Saison nicht mehr den Status des Ersatzkeepers behalten, sondern als Nummer 1 regelmäßig spielen. Ob dies bei ManCity möglich ist, ist aber völlig offen.
Die Situation im Tor und um Ederson ist bei ManCity offen
Was zum einen an der Personalie Ederson liegt. Der Stammkeeper liebäugelte bereits im Sommer 2024 mit einem Wechsel nach Saudi-Arabien. Damals gab ManCity den Nationalspieler aber nicht frei. Ob der Klub von Trainer Pep Guardiola, der um Ederson kämpfte, in diesem Sommer genauso entscheiden würde, wenn der bis 2026 gebundene, aber eine bestenfalls durchwachsene Saison erlebende Brasilianer erneut von Klubs aus Saudi-Arabien gelockt wird, ist offen.
Zumal Stand jetzt noch gar nicht klar ist, wer kommende Saison bei den Skyblues als Torwarttrainer fungiert. Denn während Guardiola bereits im November 2024 seinen Vertrag bis 2027 verlängert hat, hängt sein Assistenten-Stab weiterhin in der Luft. Ortega Moreno kann also nicht wissen, wie seine Karten im Kampf um die Nummer 1 bei ManCity aussehen und wie ein möglicher neuer Torwarttrainer die Personalie Ederson einschätzt. Würde sich bei ManCity ein echte Chance auf einen Stammplatz eröffnen, würde der Deutsche diese wahrnehmen. Doch dafür fehlt das Signal der Skyblues.
Ortega Moreno lässt den Markt sondieren
Dieser Schwebezustand hat inzwischen dazu geführt, dass Ortega Moreno seinen Berater Jörg Neblung den Markt sondieren lässt. Dass es da zu einem Kontakt mit dem Werksklub aus Leverkusen gekommen ist, ist zwangsläufig. Die Ungewissheit um die Torhüter-Position in Manchester könnte Bayer also bezüglich Ortega Moreno in die Karten spielen, der bei noch einem Jahr Restlaufzeit seines Vertrages für einen Bundesligisten wohl fünf bis acht Millionen Euro Ablöse kosten dürfte.