Auf der Suche nach Verstärkung hat der VfB Stuttgart ein Auge auf Kölns U-20-Nationalspieler Max Finkgräfe geworfen. Schlechte Aussichten für Leih-Linksverteidiger Frans Krätzig.
Schlechte Aussichten für Stuttgarts Linksverteidiger Krätzig
Es begann im Sommer vielversprechend und droht möglicherweise im Winter bereits vorzeitig und enttäuschend zu enden. Frans Krätzig, der leihweise vom FC Bayern verpflichtet wurde, ist in Stuttgart in den vergangenen Wochen immer mehr in Vergessenheit geraten. Der U-21-Nationalspieler konnte sich nicht aus der Rolle des Ergänzungsspielers hinter Maximilian Mittelstädt befreien. Schlimmer noch: Krätzig hat seine Position als erster Herausforderers hinter dem Nationalspieler und EM-Teilnehmer verloren. An den gelernten Innenverteidiger Ramon Hendriks.
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Eine Trennung steht im Raum, womöglich sogar vorzeitig, sollten sich die Stuttgarter mit Köln über einen Transfer von Max Finkgräfe einig werden. In der vergangenen Saison noch war er der Shootingstar des 1. FC Köln. Unter Trainer Gerhard Struber ist der Linksverteidiger nunmehr nur noch zweite Wahl hinter dem gesetzten Leart Pacarada. Kurios: Der 30-Jährige hat das Talent verdrängt. Vor einem Jahr war es noch genau umgekehrt. Doch zu Saisonbeginn stoppte den 20-Jährigen eine Knieverletzung.
Finkgräfe: Wechsel im Winter möglich
Seit Anfang September ist Finkgräfe wieder zurück, kam seither aber nur auf magere 76 Spielminuten in der Liga und einen Startelfeinsatz im DFB-Pokal. Viel zu wenig für den Linksfüßer, dessen Potenzial unbestritten ist. Anfang November nominierte ihn sogar U-20-Nationaltrainer Hannes Wolf trotz fehlender Spielpraxis für seine DFB-Auswahl. Der gebürtige Mönchengladbacher ist schnell, resolut in der Defensive und gleichzeitig mit einer ordentlichen Portion Offensivdrang gesegnet. Standardsituationen schießt Finkgräfe überdurchschnittlich, abseits des Platzes gilt er als geerdet. Sein Vertrag in Köln verlängerte sich erst im März automatisch bis Ende Juni 2026, Der FC dürfte daher keine Schnäppchenablöse aufrufen. Ernsthafte Gespräche über eine Erneuerung oder Ausdehnung des Finkgräfe-Kontrakts gab es seitdem nicht, ein Wechsel bereits im Winter scheint nicht ausgeschlossen.
Krätzig: Abschied im Winter?
Was Krätzigs Perspektiven noch weiter schmälern würde. Ungeachtet dessen, dass ihn Hendriks überholt hat. Der Niederländer bringt laut Sebastian Hoeneß „Topspeed und Zweikampfhärte mit, die wir gut gebrauchen können. Er hat die Nase vor Frans“. Dem der Cheftrainer „starke technische Möglichkeiten und eine gute Spielauffassung“ attestiert. „In dem Jungen steckt richtig Potenzial „, so Hoeneß, der noch vor zwei Wochen öffentlich nichts von einem kolportierten Abschied seines Jungprofis wissen wollte. „Das spielt aktuell definitiv keine Rolle in meinen Gedanken. Der einzige Zeitpunkt, sich über so was Gedanken zu machen, ist, wenn es überhaupt umsetzbar ist, erst in ein paar Wochen.“ Ob er die Winterpause damit gemeint hat, blieb offen und könnte sich bald von selbst beantworten.