Nach zweimaligem Rückstand gewinnt Stuttgart mit 3:2 in Leipzig. Dank seiner drei Angreifer Nick Woltemade, Ermedin Demirovic und Deniz Undav, der seine Kollegen und den Zusammenhalt im Team feiert.
Beim Sieg in Leipzig treffen alle drei Angreifer
Da wurde gejubelt, geherzt und geküsst, was das Zeug hält. Stuttgart in Feierlaune. Nach zehn Partien mit nur einem Sieg, darunter sechs Niederlagen in Folge, hat der Vizemeister des Vorjahres die Trendwende geschafft. Rechtzeitig vor dem Pokalfinale am kommenden Samstag gegen Arminia Bielefeld. Dank seiner drei torgefährlichsten Angreifer: Deniz Undav, Nick Woltemade und dem eingewechselten Ermedin Demirovic, die die Treffer zum 3:2 bei RB erzielten.
„Das sind Momente, die einen brechen können.“ (Deniz Undav)
Danach hatte es lange nicht ausgesehen, nachdem man früh zum ersten und Sekunden vor der Pause zum zweiten Mal mit 0:1 und 1:2 zurückgelegen hatte. „Das sind Momente, die einen brechen können“, sagt Undav, der voll des Lobes für die Reaktion seiner Mitstreiter ist. Man sei jedes Mal zurückgekommen und habe „wieder bewiesen, dass wir eine Mannschaft sind, die charakterstark ist, und auch noch guten Fußball spielen kann.“ Dies sei in den vergangenen Monaten „leider nicht oft genug belohnt worden. Diesmal wurden wir belohnt“. Was den 28-Jährigen optimistisch macht. „Ich weiß, dass wir es können, deswegen bin ich positiv.“
Vor allem mit Blick auf das Pokalfinale am kommenden Samstag. „Wir haben jetzt alle ein Ziel. Dafür werden wir alles geben. Wir wollen das Ding gewinnen“, meint Undav, der vor dem Zweitligaaufsteiger warnt. „Favorit hin oder her. Das gibt es bei uns nicht. Bielefeld hat nicht grundlos fünf Bundesligisten geschlagen. Ich glaube, da waren sie auch nicht der Favorit. Deswegen unterschätzen wir sie nicht. Wir wissen, wie stark Bielefeld ist.“
„Diese Liebe braucht man im Verein.“ (Deniz Undav)
Dennoch herrscht bei den Stuttgartern nach dem unsicheren Gefühl, wo man nach der jüngsten Negativperiode sportlich steht, mittlerweile großes Selbstbewusstsein. Vor allem aufgrund der Offensive. Neben Undav trafen auch Woltemade und Demirovic, die sich nach den Toren in überschwänglicher Form in den Armen lagen, herzten und auf die Wangen oder den Nacken küssten. „Man sieht, wie wir uns gefreut haben“, erklärt Undav. „Man hat gesehen, wie wir drei uns gegenseitig die Tore gegönnt haben, wie wir uns füreinander gefreut haben. Medo hatte eine schwierige Zeit. Das zeigt, dass wir als Mannschaft zusammengerückt sind. Diese Liebe braucht man im Verein.“
Undav bricht Lanze für Demirovic
Vor allem für den zuletzt in den Sozialen Medien teils asozial kritisierten, weil erfolglosen, Demirovic freut sich der Deutsch-Kurde. „Medo hat sich die ganze Zeit bedankt. Ich habe ihm gesagt: Lauf durch, ich sehe dich schon. Brauchst nicht schreien. Jetzt hat er endlich wieder sein Tor gemacht“, erklärt der Nationalspieler. „Er hat viel abgekriegt. Es freut mich so sehr für ihn und natürlich auch für Nick.“ Man habe bewiesen, „dass, egal, wer vorne spielt, jeder treffen kann. Nick hat zwölf Tore erzielt, Medo hat jetzt wieder 15 und seine Quote aus der vergangenen Saison bestätigt. Wenn du letztes Jahr 15 Tore machst und dieses Jahr wieder 15 machst, bist du kein Flop“.
Undav selbst kam nur auf neun Treffer. „Aber im Endeffekt bin ich froh, dass die anderen beiden dafür gut getroffen haben.“ Überhaupt sei das Band zwischen allen stark und dadurch vielversprechend. „Unser Zusammenspiel funktioniert gut und ist mit der Zeit immer besser geworden. Ich hoffe, dass es nächstes Jahr noch besser wird.“