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Kein neuer Werder-Vertrag für Jung: Werner ist zwiegespalten

Der SV Werder Bremen und Anthony Jung gehen im Sommer getrennte Wege. Der Umbruch in Werders Defensive nimmt damit konkrete Formen an. Eine Entscheidung, die Coach Ole Werner als „zweischneidig“ bezeichnet.

Abschied im Sommer

Das Prädikat Stammspieler trifft ohne Frage auf die Personalie Anthony Jung zu. Als linkes Glied der Dreierkette des SV Werder Bremen verpasste der gelernte Linksverteidiger in der laufenden Saison erst ein Bundesliga-Spiel, als er im vergangenem November zum zweiten Mal Vater wurde. Ist der 33-Jährige fit, spielt er immer – allerdings nur noch in den kommenden Wochen in grün-weiß.

Denn am Donnerstagvormittag gab der SVW bekannt, den auslaufenden Vertrag mit dem Deutsch-Spanier nicht über den Sommer hinaus zu verlängern. „Wir haben Tony unsere Entscheidung in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt. Mit Blick auf die neue Saison wollen wir auf der Position eine Veränderung vornehmen, neue Impulse setzen und auch darüber zur Weiterentwicklung der Mannschaft beitragen“, erklärte Peter Niemeyer, Leiter Profifußball bei Werder.

Beim von Niemeyer besagten persönlichen Gespräch war Trainer Ole Werner nach eigenen Angaben nicht zugegen. „Das ist eine Sache zwischen dem Spieler und dem Verein“, sagte der Coach am Donnerstagnachmittag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach. „Es ist eine Entscheidung, die sich niemand leicht gemacht hat, weil Tony eine feste Größe ist in der Kabine und auf dem Platz. Unterm Strich ist es eine strategische Entscheidung, die der Verein trifft, sich anders aufzustellen“ – wohl auch mit Blick auf das Alter des Spielers.

Zweiter Abgang in der Abwehr

Jung war im Sommer 2021 vom Bröndby IF aus Kopenhagen zum damaligen Zweitligisten an die Weser gewechselt und sammelte seither 126 Pflichtspieleinsätze (sechs Tore) für die Bremer. „Tony hat in den letzten vier Jahren eine wichtige Rolle in der Mannschaft eingenommen, war Stammspieler in unserem Team sowohl beim Aufstieg als auch bei der Etablierung des Teams in der Bundesliga“, wusste sich auch Niemeyer zu bedanken. „Tony hat bisher alles für Werder gegeben – und wir sind überzeugt, dass er es auch weiterhin tun wird.“

„Es hätte auch gute Argumente gegeben, mit beiden Spielern weiterzuarbeiten.“ (Ole Werner über Anthony Jung und Milos Veljkovic)

Der angekündigte Umbruch in Bremen wird damit immer greifbarer. Bereits am Dienstag war bekannt geworden, dass Milos Veljkovic den Klub verlässt und in die serbische Heimat wechselt. Dass gleich zwei wichtige Bausteine der Defensive in der kommenden Saison nicht mehr für ihn auflaufen werden, ließ Werner zwiegespalten zurück. „Es ist immer zweischneidig“, erklärte er auf der Pressekonferenz. „Es hätte auch gute Argumente gegeben, mit beiden Spielern weiterzuarbeiten.“

Er selbst sei keine treibende Kraft hinter den Abgängen gewesen, aber: „Ich trage das mit und kann den Argumenten folgen.“ Bei den Beratungen, die zu den Entscheidungen geführt haben, „sitze ich auch mit dabei und es gibt Argumente für beide Richtungen“.

Auch mit Blick auf den Kader der nächsten Saison machte Werner klar, dass er zwar in Gesprächen mit anderen Abteilungen sei, „aber der erste und entscheidende Punkt ist der wirtschaftliche Rahmen und das ist der, den ich am wenigsten einschätzen kann. Meine Kernaufgabe sind andere Dinge.“

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