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Toppmöller: „Hoffentlich wurde der Sieg nicht zu teuer erkauft“

Nach dem Coup in München hat der VfL Bochum die nächste Überraschung verpasst, während man in Frankfurt wertvolle Erkenntnisse aus dem Spiel zog. Sorgen bereiten der SGE derweil gleich zwei Spieler.

Bochum bedauert verpasste Chancen

Die 1:3-Niederlage empfand Bochums Trainer Dieter Hecking als ärgerlich, zumal seine Elf „bis zum 0:1 vom Spielverlauf längst in Führung hätte gehen müssen – und dann kriegst du zwei Gegentore, die du besser verteidigen musst.“ Danach hätte sich der VfL zwar „geschüttelt und versucht, das Spiel in unsere Richtung zu drehen“, doch das klappte nicht – auch weil Frankfurts Torhüter Kaua Santos in der dritten Minute der Nachspielzeit mit einer Monster-Parade gegen de Wit das 2:2 verhinderte.

„Wir hatten die Riesenchance, wo der Torwart überragend hält und der Nachschuss von Broschinski – da wünscht man sich, dass der reingeht“, gab Hecking zu und meinte: „Das 2:2 wäre bei diesem tollen Fußballspiel das gerechte Ergebnis gewesen.“

Neben dem SGE-Schlussmann gab es auch gegnerisches Lob für Götze, der für Gerrit Holtmann den Unterschied gemacht hatte. „Wenn du siehst, wie frei Götze durch das ganze Feld rumläuft, das ist gefühlt der Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft. Der ist halt verkappt, den kriegst du nicht zu greifen. Er ist nicht umsonst ein Qualitäts- und Unterschiedsspieler“, so der Flügelspieler, der aber die Offensivleistung der Bochumer lobte.

„Gefühlt hätte das 6:4 ausgehen können“

„Ich habe noch so viele Chancen von uns gesehen. Gefühlt hätte das 6:4 ausgehen können“, so Holtmann weiter. Am Ende habe die Effizienz den Ausschlag gegeben. „Wir haben in der ersten Halbzeit keins gemacht und Frankfurt hat die Qualität, irgendwann mal zu treffen.“ Dennoch könne man „der Mannschaft keinen Vorwurf machen, außer dass wir die Chancen besser nutzen müssen“, ergänzte noch Philipp Hofmann. Mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf blieb der Stürmer weiter optimistisch: „Auch wenn wir verloren haben, bleibe ich positiv gestimmt – es geht weiter.“

Zufriedenheit herrschte derweil bei den Frankfurtern, wo Sportvorstand Markus Krösche hervorhob, dass man „in der ersten Halbzeit sehr effizient gespielt“ habe, zugleich aber auch zugab: „Hintenraus wurde es der Kampf, den wir vermeiden wollten. Die Jungs haben es aber gut gemacht und Widerstandsfähigkeit gezeigt – sicherlich ein Schritt nach vorne.“ Nach der jüngsten Durststrecke in der Liga sei der Sieg „extrem wichtig gewesen. Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft.“

Frankfurter Erkenntnis

Eine wichtige Erkenntnis sei zudem, dass die Frankfurter gemerkt hätten, dass sie auch gegen eine Mannschaft, die einen kämpferischen Fußball mit „langen Bällen, Einwürfen und Zweikämpfen“ spielt und ihnen wenig Entfaltungsräume bietet, „bestehen können. Das ist ein großer Schritt.“ Die Eintracht werde auch „in Zukunft mal auf Gegner treffen, die nicht Tiki-Taka spielen“ und dafür müsse man eben auch „gewappnet sein. Und die Jungs haben gesehen, dass sie das können.“

In eine ähnliche Richtung ging auch Trainer Dino Toppmöller, der sogar sagte, dass „man schon von wunschlos glücklich sprechen“ könne, wenn man in Bochum gewinnt. Ihm hatte dabei auch die Art und Weise, wie der Sieg errungen wurde, gefallen: „Wir wollten eine Mannschaft sehen, die fightet, die alles gibt – und das haben wir gesehen. Wir haben dagegengehalten, uns in die Schüsse geschmissen, hatten die klar besseren Torchancen und haben es uns verdient“, so der 44-Jährige.

Robin Koch wiederum verwies darauf, dass man die Partie durchaus „früher hätte entscheiden müssen. Wir hatten ein paar Chancen, haben es aber nicht geschafft.“ Toppmöller widersprach da nicht, war aber bemüht, aus dieser Tatsache noch etwas Positives herauszuholen. „Wir müssen das Spiel einfach früher killen. Auf der anderen Seite war es vielleicht genau dieser Sieg, den wir gebraucht haben. Dass wir uns mit dem Anschlusstor nochmal stemmen müssen, sei ein absoluter Mentalitätssieg.“

Alles war dann aber doch nicht so rosig bei der SGE, denn mit Ellyes Skhiri und Hugo Larsson mussten gleich zwei Spieler angeschlagen raus. „Er hat eine Knieverletzung“, verriet Toppmöller mit Blick auf Skhiri und verwies, dass am Montag ein „MRT gemacht wird. Dann wissen wir mehr.“ Derweil musste Larsson aufgrund von Adduktorenproblemen raus.“ Auch da müssen die Hessen noch auf eine genaue Diagnose abwarten. Bis dahin bleibt Toppmöller nur eine Hoffnung: „Hoffentlich wurde der Sieg nicht zu teuer erkauft.“

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