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Titel abgehakt? Bayer zwischen Stolz, Trotz und Ernüchterung

Der Auftritt war meisterlich, das Ergebnis jedoch enttäuschend. Nach dem 0:0 gegen Spitzenreiter Bayern München ist Bayer 04 von der Titelverteidigung weit entfernt. Die Gefühlslage ist dementsprechend zwiespältig beim Double-Gewinner.

Xabi Alonso verweist auf den April

Es war ein beeindruckender Auftritt. Taktisch wie spielerisch. In dieser Form hatte Bayer 04, nein, noch keine Gegner den FC Bayern so eindeutig über 90 Minuten beherrscht. Während die Münchner ohne richtige Torchancen blieben, boten sich dem Double-Gewinner derer gleich ein gutes halbes Dutzend. Allein der aus Leverkusener Sicht so dringend benötigte Siegtreffer wollte einfach nicht fallen.

0:0-Unentschieden hieß es am Ende. Ein Ergebnis, dass die meisterlich aufspielende Werkself dennoch als Verlierer auswies. Schließlich beträgt der Rückstand jetzt weiterhin acht Zähler und 24 Treffer auf den Tabellenführer aus München. Eine bittere Erkenntnis. Einen solchen Vorsprung hat noch kein Tabellenführer der Bundesliga nach 22 Spieltagen noch verspielt.

Doch das wollte nicht nur der herausragende Abwehrchef Jonathan Tah so nicht akzeptieren. Er glaube noch „absolut“ an die Titelverteidigung, erklärte der deutsche Nationalspieler, „ich habe keine Zweifel, dass noch etwas geht. Doch dafür müssen wir Punkte sammeln und am Ende auch gucken, was andere machen.“

Xabi Alonso spricht von „gemischten Gefühlen“

Der brutal dominante Auftritt gegen den Rekordmeister hat den Glauben in die eigene Stärke zurecht noch einmal erheblich genährt. Allerdings ist das Team von Xabi Alonso jetzt extrem von fremder Hilfe abhängig – und davon, dass die Münchner sich eine richtige Schwächephase erlauben.

Doch ob sich die Bayern von dieser Leverkusener Machtdemonstration am Samstagabend wirklich aus der Bahn werfen lassen, ist eine ganz andere Frage. Dies kam auch in den Worten des Leverkusener Trainers zum Ausdruck, auch wenn sich dieser kämpferisch gab. Noch hoffen sie in Leverkusen. So sprach Xabi Alonso von „gemischten Gefühlen“ und verneinte, dass eine Entscheidung im Titelrennen bereits gefallen sei. „Dafür ist es noch zu früh“, sagte der 43-Jährige, „darüber reden wir im April.“

Einzig Xhaka ließ die Schwere der Enttäuschung durchblicken

Einzig Granit Xhaka ließ zumindest durchblicken, wie schwer es für die Bayer-Profis wirklich zu verpacken war, dass sie trotz eines fast perfekten Spiels keinen Boden gutmachen konnten und weiter hinterherhinken. So schwankte Chef-Stratege Xhaka zwischen höchstem Respekt vor der Leistung des eigenen Teams und brutaler Ernüchterung.

„Wenn wir so weitermachen, können wir stolz auf uns sein. Und wenn Bayern München weiterhin seine Spiele gewinnt, dann muss man ihnen am Ende die Hand geben und gratulieren“, sagte er, fügte mit Blick auf den DFB-Pokal und die Champions League jedoch an: „Aber wir haben noch andere Wettbewerbe – und da sind wir sehr gut dabei.“ Anders als im Titelkampf in der Bundesliga. Trotz einer grandiosen Leistung.

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