Wie schafft es der SV Werder Bremen nach Europa? Jens Stage schildert seine Sicht der Dinge – und erklärt, warum der Burke-Abgang sich nicht negativ auswirken könnte.
Über Burke, Europa und ein Monsterspiel
Die Frage des Tages in Bremen drehte sich am Mittwoch nicht um ihn selbst, sondern um Mitspieler Oliver Burke. Wie denkt Jens Stage über den überraschenden Abgang des Werder-Angreifers im Sommer zu Ligakonkurrent Union Berlin?
Das sei „natürlich schwierig“ für ihn zu beantworten, weil er sehr gut mit Burke befreundet sei, erklärte der Däne also: „Es tut mir leid für mich selbst als Person – aber auch für den Verein, dass er hier nicht weiterspielen wird. Jetzt kann jeder sehen, dass er seine Qualitäten hat.“
Burke sei „ein bisschen anders als die meisten Spieler, macht viele Witze, ist ein guter Typ“ – weshalb Stage auch überzeugt davon ist, dass der bevorstehende Wechsel nicht für schlechte Stimmung oder Unruhe am Osterdeich sorgen könnte.
Stage: „Wir kommen von hinten, aber …“
„Nein, mein Gefühl ist, dass die Mannschaft gefestigt ist. Burkey muss auch seinen Job hier zu Ende bringen. Da mache ich mir keine Sorgen“, sagte der 28-Jährige und versicherte: „Ich weiß, dass er sein Bestes bis zur letzten Sekunde geben wird. Das gilt für die ganze Mannschaft.“
Die Bremer wollen vier Spieltage vor Schluss unbedingt jene „Möglichkeiten“ nutzen, die sich aktuell als Tabellen-Achter doch noch hinsichtlich einer Europa-Teilnahme ergeben haben: Vier Punkte beträgt der Rückstand auf Platz vier, drei auf Platz fünf, zwei auf Platz sechs.
„Vor fünf Wochen war das schwer absehbar, dass wir in so einer guten Situation sein könnten“, meinte Stage nun: „Wir kommen von hinten, aber wir müssen weiterarbeiten, weiter disziplinierte Spiele zeigen – und dann spiegelt sich das in den Punkten wider.“
Das Werder-Ziel: „Alle wollen nach Europa – wir auch“
Den vier jüngsten Bremer Siegen in Serie sollen auch am Sonntagabend (17.30 Uhr LIVE! bei kicker) im Heimspiel gegen den FC St. Pauli weitere drei Punkte folgen. „Die Tabelle wird dann immer schöner“, betonte Stage: „Und danach geht es nach Berlin – es ist dann immer das gleiche.“ Spiel für Spiel wolle der Mittelfeldspieler sich vorarbeiten.
Wie groß die Chance für Werder auf Europa sei, da könne er zwar nichts garantieren: „Aber was ich sagen kann, dass man am Sonntag 100 Prozent von allen sehen wird.“ Beim Blick auf die Bundesliga-Tabelle habe er jedenfalls festgestellt, dass nicht nur die Bremer dieses Ziel verfolgen: „Alle wollen nach Europa – wir auch.“
Nur sei Stage eben auch bewusst: „Wenn ich zu viel darauf gucke und nicht auf mein Training und das Spiel am Sonntag – dann komme ich nicht dahin. Es ist leicht davon zu sprechen.“ Die Umsetzung sei dann eine andere Sache. Stattdessen sprach Stage lieber wiederholt von St. Pauli, nannte die Partie gar ein „Monsterspiel“, das für Werder nun bevorstehe: „Und nur darauf bin ich fokussiert.“