Drei Treffer, zwei Beinschüsse. Beim 3:1 der TSG Hoffenheim bei Werder Bremen bewiesen sowohl Anton Stach als auch Tom Bischof ihr Geschick in Sachen Feinmotorik beim Torabschluss.
TSG-Duo tunnelt jeweils Werders Stark beim erfolgreichen Anschluss
Denn beide Torschützen zogen genau zum rechten Zeitpunkt ab: Nämlich als Werder-Verteidiger Niklas Stark jeweils den Fuß zum (erhofften) Block vorzog, allerdings die Beine öffnete und zweimal getunnelt wurde. Sowohl bei Stachs 1:1 (28.) als auch bei Bischofs Tor zum 2:1 (44.) kurz vor der Pause war entsprechend Maßarbeit gefragt.
Entscheidend: Eine Reaktion auf das 0:4 gegen Union
„Die meisten Verteidiger machen oft den Schritt, dann kann man gut durchschießen“, erklärte Bischof nach dem wichtigen Sieg der Kraichgauer, der der Mannschaft von Trainer Christian Ilzer fürs Erste etwas Luft im Abstiegskampf verschafft. Bischof, der im Sommer ablösefrei zum FC Bayern wechselt, profitierte auch vom fehlenden Zwischenschritt von Werder-Schlussmann Michael Zetterer, denn der Abschluss des 19-Jährigen war zwar platziert, aber nicht wirklich druckvoll.
Der TSG darf es egal sein, entscheidend war doch aus Sicht der Gäste, eine Reaktion auf das unterirdische 0:4 aus der Vorwoche gegen den 1. FC Union zu zeigen. Und die war gegeben, trotz des frühen 0:1 durch ein Eigentor von Stanley Nsoki (7.). „In der Woche hat man gespürt, dass Dampf drin ist“, beschrieb Bischof. „Da war eine andere Stimmung, das hat man heute gesehen.“
Starker Becker ist an allen drei Toren beteiligt
Nun gilt es, endlich Konstanz reinzubringen. Denn, so unterstrich Bischofs „Tunnelkollege“ Stach: „Wir alle kennen die Tabelle und wissen, wie eng es ist.“ Der 26-Jährige fordert, an die Auftritte vor dem 0:4 anzuknüpfen: „Vor Union haben wir es gezeigt, da haben wir gute Spiele gemacht. Wir müssen den Schwung mitnehmen, es gibt keine Ausreden.“
Erfreulich aus Hoffenheimer Sicht war vor allem die Aggressivität, die die Doppelsechs um Stach und den bärenstarken Finn-Ole Becker ausstrahlte, der an allen drei Treffern beteiligt war. Vor dem 3:1 durch Gift Orban (63.) etwa provozierte er den Bremer Ballverlust und gab den Pass auf Flankengeber Andrej Kramaric. Dass es danach allerdings in der Schlussphase wiederholt brenzlig wurde vor dem Kasten von Schlussmann Luca Philipp zeigt auch: Der Sieg in Bremen war lediglich einer von vielen, nötigen Schritten in Richtung Stabilität.