Erst seit knapp drei Monaten ist der 19 Jahre alte Bazoumana Touré in Hoffenheim und zeigt bereits, dass die neun Millionen Euro Ablöse für den Ivorer gut investiert sind.
Hoffenheims Dribbler hat sich in der Startelf festgespielt
Dieser junge Mann hat bewegte Zeiten hinter sich. Als Bazoumana Touré am 2. März seinen 19. Geburtstag feierte, lagen nicht nur der Wechsel auf einen völlig fremden Kontinent hinter dem jungen Ivorer, sondern auch der reibungslose Durchbruch zunächst beim schwedischen Erstligisten Hammarby IF sowie gleich der nächste Transfer in die Bundesliga.
Heiß begehrt
Stolze neun Millionen Euro Basisablöse überwies die TSG Hoffenheim für das noch relativ unbeschriebene Blatt, das allerdings bei weitem nicht nur die Kraichgauer, sondern auch weitere Bundesligisten und auch mehrere Klubs aus der Premier League auf dem Zettel hatten.
Schon jetzt ist klar erkennbar: Diese Investition war eine für alle Seiten gewinnbringende. Relativ schnell drängte sich Touré für erste Einsätze unter Trainer Christian Ilzer auf, seit nunmehr vier Partien hat er sich in der Hoffenheimer Startelf festgespielt. Seiner ersten Torvorlage beim 1:3 in Leipzig ließ der flinke Dribbler beim 2:0-Heimsieg neulich gegen Mainz gleich zwei Assists folgen und legte Andrej Kramarics Doppelpack gekonnt auf. „Er hat 80 Prozent vom Job gemacht“, lobte Hoffenheims Topstar das Talent, „dieser Junge ist ein toller Spieler. Es macht Spaß, mit ihm zu spielen. Es ist einfach, ihn zu lesen. Ich habe in beiden Situationen gesehen, dass er mit seiner Schnelligkeit Zweikämpfe gewinnt. Da muss ich nur auf diese Vorlagen warten und am Ende die Chance nutzen.“
Auch als Typ kommt der immer fröhliche und optimistische Touré im Klub und in der Mannschaft bestens an. „Ich habe mich mittlerweile zwar schon ganz gut an das Niveau in der Bundesliga gewöhnt, aber ich bin sicherlich noch lange nicht am Ende meiner Entwicklung angekommen. Das ist erst ein Anfang, denn ich möchte noch viel, viel besser werden“, versichert der enorm schnelle Flügelsprinter, „ich habe nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde, aber ich habe es natürlich gehofft. Ich weiß, was ich kann, und will mich mit harter Arbeit hier in Hoffenheim noch deutlich verbessern. Denn mit Fleiß und der richtigen Einstellung kann man im Leben viel erreichen.“
„Ich glaube schon, dass noch viel Potenzial in mir steckt.“ (Bazoumana Touré)
Und mit jedem Einsatz, mit jeder gelungenen Aktion, mit jedem Zuspruch wachsen Tourés Selbstvertrauen und Selbstverständnis. „Das Niveau in der Bundesliga ist fußballerisch natürlich nicht mit dem in Schweden zu vergleichen. Ich wusste aber vorher schon, dass ich in eine der besten Ligen Europas wechseln werde“, erklärt der Ivorer, „ich glaube schon, dass noch viel Potenzial in mir steckt. Und das möchte ich hier in Hoffenheim in Zukunft mit viel harter Arbeit auch noch ausschöpfen und allen zeigen.“
Bei Vorlagen soll es längst nicht bleiben. „Natürlich wäre es schön, so bald wie möglich mein erstes Tor zu erzielen. Denn dann wäre ich in meiner Entwicklung hier in Deutschland und in der Bundesliga wieder einen kleinen Schritt weiter“, sehnt sich Touré auch nach seinem ersten Tor für die TSG in der Bundesliga, nach den ersten Eindrücken nur eine Frage der Zeit.
In seinen Anfängen im Kraichgau wird Touré maßgeblich von einem anderen Afrikaner unterstützt. „Also, ich habe hier in Hoffenheim unter anderem Diadié Samassékou, der sich wirklich sehr um mich kümmert. Aber auch alle anderen in der Mannschaft oder im Staff helfen mir, wo sie nur können. Sie fragen mich immer, ob sie etwas für mich tun können und sind dann auch immer für mich da“, erzählt Touré, der aktuell ohne familiäre Begleitung durch Europa tourt, „leider ist meine Familie nicht mit mir hier, sie leben in Afrika. Aber ich hoffe sehr, dass sie mich nächsten Monat oder allerspätestens zu Beginn der neuen Saison besuchen kommen.“
Vertrag bis 2029
Trotz all der komplexen und komplizierten Rahmenbedingungen scheint sich Touré zügig zu integrieren und auch als Fußballer zu entwickeln. Zeit dazu hat er genügend, sein Vertrag ist gleich bis 2029 datiert, bis dahin könnte der Hochveranlagte längst den nächsten Karriereschritt vollziehen und dereinst der TSG einen satten Transfergewinn in die Kassen spülen, sollte sich das angedeutete Potenzial weiter so entfalten.
Als Vorbildern dienen Touré neben einem Weltstar auch ein Deutscher sowie zwei berühmte Landsleute. „Lionel Messi ist für mich der König“, stellt er gleich mal klar, „und dann auch noch Leroy Sané oder Yaya Touré. Aber auf meiner Position ist es auf jeden Fall Gervinho.“ Bis in die U-20-Auswahl seines Landes hat es Touré längst geschafft, auch da dürfte es nicht mehr lange dauern bis zum nächsten Step für diesen talentierten Sprinter, der es auch auf dem Karriereweg enorm eilig hat.