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Schuster vorm Finale: Keine Antwort auf Toppmöller

Druck vorm Endspiel um die Königsklasse? Lässt man in Freiburg nicht erkennen. Trainer und Mannschaft wollen sich auch auf der Zielgeraden der ersten gemeinsamen Saison treu bleiben.

„All in“ gehen würde Freiburg wohl erst auf den allerletzten Metern

Ein verbales Fernduell mit dem Kollegen Dino Toppmöller (44) vorm Finale um den Einzug in die Champions League? Das hätte Julian Schuster (40) nun wirklich nicht ähnlich gesehen. Was er davon halte, dass sein Frankfurter Pendant den „maximalen Druck“ am Samstag „bei Freiburg“ verortet, kommentierte der SC-Coach auf seiner Spieltagspressekonferenz am Donnerstagnachmittag folglich so: „Auf diese Frage brauche ich gar nicht zu antworten, die beantwortet sich von selbst.“

Zumindest indirekt tat es Schuster dann doch, als er erklärte: Mit der gesicherten Qualifikation für die Europa League „haben wir bereits etwas Sensationelles erreicht. Alles Weitere wäre das i-Tüpfelchen. Wenn das nicht klappt, sind hier trotzdem alle happy.“ In Frankfurt gilt das definitiv nicht.

Seine viel zitierte „Druck“-Aussage hatte Toppmöller freilich zumindest auch in jenen Kontext gestellt, dass seiner Eintracht in jedem Fall ein Unentschieden genügt, während der Sport-Club im Zweifel gewinnen muss, um das letzte noch verbliebene Saisonziel Königsklasse zu erreichen. Und an dieser nackten Tatsache gibt es nun mal nichts zu deuteln.

Dass die Breisgauer darüber im Spiel die Nerven verlieren und blindlings ins Verderben rennen, wäre indes ebenso überraschend wie eine Verbalattacke ihres Trainers. Die Eigenschaft, sich nicht aus der Reserve locken zu lassen, eint in dieser ersten gemeinsamen Saison Schuster und seine Mannschaft. Und es liegt inzwischen nahe, das als eine ausgesprochene Stärke zu begreifen. So gelang es häufiger  entweder mit späten Toren wie auf St. Pauli (1:0) oder in Gladbach (2:1) bzw. nach Rückständen wie jüngst in Kiel (2:1) oder ebenfalls in Gladbach am Ende knappe Erfolge einzufahren, ohne vorab allzu sehr ins Risiko zu gehen.

„Geduld, Disziplin und Vertrauen in die eigene Qualität werden sehr wichtige Faktoren sein.“ (Julian Schuster)

Aufbauend auf diesen Erfahrungen würde Schuster mit seinen Mannen wohl auch und erst Recht gegen die konterstarken Frankfurter erst auf den allerletzten Metern „all in“ gehen. „Geduld, Disziplin und Vertrauen in die eigene Qualität“, bestätigt der Fußballlehrer, „werden auch am Samstag wieder sehr wichtige Faktoren für uns sein. Gerade beim Umgang mit Rückschlägen. Das müssen nicht unbedingt Gegentore sein, sondern vielleicht auch vergebene Chancen oder generell nicht gelungene Aktionen.“ Das Publikum bezieht Schuster dabei in seine Überlegungen mit ein: „Wir brauchen wieder diese wie gegen Leverkusen sensationelle Unterstützung von den Rängen. Aber zugleich auch die Emotionskontrolle auf dem Platz.“

Die Zwischenstände aus Dortmund sollen zunächst nur beim Trainerteam landen

Dazu gehört folgerichtig, „alles auszublenden, was uns nicht hilft“. Die Zwischenstände der Partie zwischen Dortmund und Kiel werden daher voraussichtlich nicht via Anzeigetafel ins Stadion transportiert. Das Trainerteam wird sich dagegen sicher auf dem Laufenden halten, die Mannschaft aber nur im passenden Moment einbeziehen. In Schusters Worten: „Wir haben klare Abläufe und sind auf alle Szenarien vorbereitet.“

Und einen Reporter-Hinweis auf den 34. Spieltag 2012/13, als Freiburg in ähnlicher Konstellation durch ein Eigentor des heutigen Trainers mit 1:2 gegen Schalke unterlag und daher „nur“ in die Europa League einzog, kontert Schuster lächelnd: „Es ist ganz gut, dass ich diesmal nicht auf dem Platz stehe. Und die Jungs von heute haben definitiv eine viel, viel höhere Qualität als ich damals.“

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