Mehr Torschüsse (10:6), mehr klare Torchancen, ein deutlich höherer xG-Wert (1,31 zu 0,36) – der 1. FC Heidenheim hätte gegen Bayer Leverkusen einen Sieg verdient gehabt. Doch gegen die eiskalte Bayer-Elf kam es am Ende anders, zum Leidwesen des FCH.
Coach bedauert Zivzivadzes Fehlen
„Wir haben von Anfang bis fast zum Ende alles richtig gemacht“, meinte Frank Schmidt bei Sky nach der Partie gegen den Titelverteidiger. „Leverkusen hat sehr wenig aufs Tor gebracht, wir haben herausragend verteidigt, viele gute Lösungen gefunden und uns einige Chancen erspielt“, erklärte der Heidenheimer Coach weiter.
Leverkusen nutzt eine kleine Fehlerkette eiskalt
Am Ende aber standen er und sein Team im Abstiegskampf ohne Zähler da. „Wenn wir in Führung gehen, kommt Leverkusen heute, glaube ich, nicht mehr zurück. Am Ende bin ich ein bisschen fassungslos, dass wir ganz ohne Punkt aus dem Spiel gehen. Eigentlich musst du dieses Spiel gewinnen“, haderte Schmidt – und schob nach: „Aber so ist der Fußball, dass man nicht automatisch gewinnt, auch wenn man besser ist.“ Tatsächlich hatte sein Team über die gesamte Spieldauer keine klaren Abschlussaktionen, geschweige denn Großchancen gegen die zumeist ideenlosen Leverkusener zugelassen.
Doch ein einziges Mal, in der Nachspielzeit waren erst wenige Sekunden gespielt und über das Stadion lief gerade die Ansage der von Referee Tobias Stieler angesagten drei Extraminuten, produzierte seine Defensive eine kleine Fehlerkette; weil zunächst Granit Xhaka den recht freistehenden Jonas Hofmann anspielen konnte, Letzterer dann Zeit und Raum hatte, um Emiliano Buendia im Zentrum zu bedienen, der dann ebenfalls genug Raum hatte, um den Ball gekonnt – unter Mithilfe des Pfostens – ins Tor zu schlenzen.
Schmidt: „Am Ende ist sowas auch Qualität“
„Zuvor haben wir fast immer diese Zuspiele geblockt. Am Ende ist sowas auch Qualität, zu erkennen, den Ball dann noch mal flach reinzuspielen“, zollte Schmid auch der Werkself für die Entstehung des Treffers Respekt. Diesen erhielt indes auch sein eigenes Team – nach dem Spiel in der Kabine: „Ich habe ihnen gesagt, dass es schade ist, dass wir nicht alle Spiele in diesem Jahr so spielen konnten. Und dass es natürlich heute wehtut. Aber wenn wir so weiterspielen, dann holen wir auch noch Punkte.“
Die verletzungsbedingte Abwesenheit eines seiner Spieler schmerzte Schmidt derweil besonders. „Budu Zivzivadze (Außenbandverletzung; Anm. d. Red.) hat schon gefehlt, es war ein Spiel gerade auch für ihn, aber wir brauchen keine Ausreden“, so der 51-Jährige.
Angesichts des engen Rennens im Abstiegskampf und eines durchaus strammen Restprogramms für die Heidenheimer, in denen allein in den nächsten drei Spielen Duelle in Frankfurt und Stuttgart sowie zu Hause gegen Bayern warten, gibt der FCH-Coach als Erfolgsrezept für die kommenden Wochen vor: “ Sich wie heute etwas trauen, etwas investieren und dass jeder für den anderen da ist.“