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Schäfer: „Wir sind wieder diese eklige Mannschaft“

Wie der 1. FC Union durchlebt Andras Schäfer eine wellenförmige Saison. Aktuell sind beide oben auf: der Klub und der Mittelfeldmann.

Träume von WM-Qualifikation und Königsklasse

Andras Schäfer holte sich am Mittwochnachmittag vor der Medienrunde im Stadion An der Alten Försterei erst einmal ein Wasser aus dem Kühlschrank. Das besaß Symbolcharakter. Schließlich gehört der 26 Jahre alte Ungar bei den Eisernen zu den aktivsten Wasserträgern.

„Jetzt spiele ich wieder. In meiner Karriere gibt es immer wieder Wellen.“ (Andras Schäfer)

Am vergangenen Sonnabend spulte er bei der Partie bei Bayer Leverkusen (0:0) 12,4 Kilometer ab und damit so viele wie kein anderer seiner Mitspieler. In Leverkusen und daheim gegen den VfL Wolfsburg (1:0) spielte er erstmals unter Trainer Steffen Baumgart über jeweils 90 Minuten. „Es ist keine einfache Saison für mich. Zu Beginn habe ich unter Bo Svensson oft gespielt. Dann weniger, und unter dem neuen Trainer zu Beginn gar nicht. Jetzt spiele ich wieder. In meiner Karriere gibt es immer wieder Wellen“, berichtete Schäfer. „Aber am Ende bin ich ein großer Kämpfer. Ich habe sehr viel gearbeitet für meinen Platz in den letzten beiden Spielen. Deswegen bin ich sehr stolz auf mich.“

Schäfer steht seit Januar 2021 bei Union Berlin unter Vertrag. Es hätten bis heute deutlich mehr als 75 Pflichtspiele sein können. Aber drei Mittelfußbrüche zwischen November 2022 und Mai 2023 machten ihm einen Strich durch die Rechnung.

Unter Baumgart zurück zum Erfolgsrezept

Aktuell ist er schon länger verletzungsfrei dabei – nun in einer Phase, in der auch die Mannschaft funktioniert. Lohn waren elf Punkte in den jüngsten fünf Begegnungen. Im nächsten Heimspiel am Sonnabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den VfB Stuttgart kann der Klassenerhalt auch rechnerisch perfekt gemacht werden. „Wir haben nicht immer so gut gespielt, aber sehr gut gekämpft. Wir sind wie eine Mannschaft aufgetreten. Wir haben versucht, ans Limit zu gehen. Ich glaube, wir haben den Erfolg verdient“, erklärte Schäfer. „Der wichtigste Moment war der Sieg in Frankfurt und dass wir dieses Spiel nach einem 0:1-Rückstand noch mit 2:1 gewinnen konnten.“

Diese Begegnung fand in einer Phase statt, in der sich das Team und Baumgart noch aneinander gewöhnen und annähern mussten. Dazu gehört auch die Rückkehr zur bei Union seit Jahren praktizierten Fünferkette. „In den letzten anderthalb Jahren hatten wir vier oder fünf Trainer. Da ist es nicht einfach, ein neues System oder eine neue Einstellung zu haben“, so Schäfer. „Vielleicht brauchten wir ein paar Wochen dafür. Jetzt machen wir es gut. Wir sind wieder diese eklige Mannschaft.“

WM-Qualifikation ist Schäfers „größter Traum in den nächsten anderthalb Jahren“

Schäfer fühlt sich wohl bei Union. Aber er ist mit seiner Mission noch nicht fertig. Er kann sich vorstellen, länger bei den Köpenickern zu bleiben. Parallel dazu arbeitet er an der Verwirklichung seiner Träume.

Der eine betrifft die Champions League, die er beim FCU 2023/24 wegen seines dritten Mittelfußbruchs verpasst hatte. In der Königsklasse möchte Schäfer schon noch auflaufen. Der andere dreht sich um die erste Qualifikation einer ungarischen Nationalelf für die WM seit 40 Jahren. 2026 wollen Schäfer und Co. endlich wieder dabei sein. „Das ist mein größter Traum in den nächsten anderthalb Jahren. Da würde es in Ungarn eine Parade geben, wenn wir das erreichen“, glaubt Schäfer. Ungarn bekommt es in der Qualifikation mit Portugal, Irland und Armenien zu tun.

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