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Sané beendet Durststrecke mit Jubiläum – und ist gefordert

Beim 5:0 der Bayern in Bochum schossen sich zwei Flügelspieler etwas Frust von der Seele. Dabei kamen zwei besondere Zahlen heraus.

Bayerns Joker trifft in Bochum endlich wieder

Bei Leroy Sané wechseln sich Genie und etwas weniger Genie in schöner Regelmäßigkeit ab. Es gibt, das belegen ja auch die Zahlen, den Hinrunden-Sané und es gibt den Rückrunden-Sané. Der Hinrunden-Sané begeistert mit Tempo, Technik und Toren. Der Rückrunden-Sané enttäuscht mit Gestik, Unentschlossenheit und, so wie im vergangenen Halbjahr, körperlichen Problemen (wobei Verletzungen gewiss nicht als Vorwurf zu verstehen sind).

Was aber, wenn der Rückrunden-Sané plötzlich schon in der Hinrunde in Rückrunden-Form ist? Kommt er dann zur Rückrunde in Hinrunden-Form? Zu viele komische Fragen? Vielleicht.

Sané jedenfalls meldete sich am Sonntagnachmittag in Bochum mal wieder als Torschütze in einem Bundesliga-Spiel an. Das wäre in der vergangenen Hinrunde keine Meldung wert gewesen, weil Sané damals in Hinrunden-Form und auf dem besten Wege war, Franck Riberys historischen kicker-Notenschnitt zu knacken. In dieser Hinrunde dagegen scheint sich der vergangene Rückrunden-Blues, überschattet von Schambein-Problemen, fortzusetzen.

Sané feiert in Bochum sein 50. Tor im Bayern-Trikot

In der Startelf von Vincent Kompany stand Sané noch kein einziges Mal. Nachdem der Nationalspieler erst im September nach einer Leisten-OP sein Saisondebüt gefeiert hatte, bekam er drei Kurzeinsätze in der Champions League (ein Tor beim 9:2 gegen Zagreb) sowie viermal weniger als 30 Minuten in der Liga.

In Bochum erzielte er sein erstes Bundesliga-Tor seit genau einem Jahr (8:0 gegen Darmstadt), wenngleich dieser Treffer all das erhoffen ließ, was der Hinrunden-Sané normalerweise verkörpert; das Gespür für den richtigen Moment, das kurze Dribbling und der präzise Distanzschuss ins lange Eck. Sein 50. Tor im Bayern-Trikot war eines von Sanés sehenswertesten.

Dennoch ist der 28-Jährige jetzt erst recht gefordert. In der Hackordnung von Kompany hat Sommer-Neuzugang Michael Olise ganz klar die Nase vorn auf dem rechten Flügel, der Franzose rechtfertigte seine Ablöse am Sonntag mit dem zehnten Scorerpunkt (sieben Tore, drei Vorlagen) im zwölften Saisonspiel.

Auch Coman trifft, überzeugt aber wieder nur bedingt

Auf der Gegenseite schoss sich auch Kingsley Coman mit seinem Traumtor zum 5:0-Endstand etwas Frust von der Seele, überzeugen konnte Olises Landsmann aber wieder nur bedingt. Ihm geht weiterhin die Geschwindigkeit ab, im Dribbling verzettelt sich der Champions-League-Held von 2020 fast in einer Tour. So schafft es Coman nicht, Serge Gnabry dauerhaft auf die Bank zu verdrängen.

Am Mittwoch in Mainz (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn die Bayern ausnahmsweise mal wieder die dritte Pokal-Runde erreichen möchten, winken Sané und Coman (ob in der Startelf oder von der Bank) die nächsten Chancen, etwas Druck von der Bank aus aufzubauen. Und vielleicht findet Sané dann ja Richtung Rückrunde wieder in bekannte Hinrunden-Form.

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