Verteidiger Rav van den Berg galt als einer der Königstransfers des 1. FC Köln, fehlte zuletzt aber lange verletzt. Nun ist er zurück – und wird bei Werder Bremen gleich eine gewichtige Rolle einnehmen müssen.
Dem Effzeh fehlen drei Innenverteidiger
Schon Anfang November wurde Lukas Kwasniok deutlich. „Wir sehnen uns seine Rückkehr herbei“, sagte der Trainer des 1. FC Köln über seinen Verteidiger Rav van den Berg. Da war der 21-Jährige nach einer Schulterverletzung gerade wieder auf den Trainingsplatz zurückgekehrt.
Damals wie nun leidet der Aufsteiger unter einer akuten Personalnot in der Abwehrmitte: Timo Hübers und Luca Kilian fallen langfristig wegen Knieverletzungen aus, Joel Schmied wird wegen einer Muskelblessur im Oberschenkel in diesem Jahr wohl keine Partie mehr machen. Da kommt van den Bergs Rückkehr gerade zur richtigen Zeit.
Van den Bergs Weg könnte in die Startelf führen
„Sie ist noch ein klein wenig steif, aber eigentlich wieder wie vorher“, sagt der Niederländer zwei Tage vor dem Auswärtsspiel bei Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) über seine Schulter. Zu Beginn seiner Wiedereingliederung sei er noch etwas nervös gewesen, wenn er gerutscht oder gestürzt sei. „Aber jetzt fühlt es sich wieder normal an, wenn ich darauf falle.“
Im Weserstadion könnte van den Berg sein drittes Saisonspiel für den FC machen. Nach seinem Wechsel im Sommer vom englischen Zweitligisten FC Middlesbrough an den Rhein hatte er zunächst mit Trainingsrückstand zu kämpfen. „Sie haben mich nicht spielen lassen. Deswegen war meine Fitness nicht so, wie sie sein sollte“, sagt der Verteidiger und erklärt mit Blick auf die am 3. Spieltag in Wolfsburg (3:3) zugezogene Schulterverletzung: „Das waren keine zwei guten Monate für mich, aber jetzt bin ich zurück.“
Sein Weg könnte ihn direkt in die Startelf führen, denn die Alternativen sind für Trainer Kwasniok rar. Cenk Özkacar ließ der 44-Jährige zuletzt sogar 90 Minuten auf der Bank, mit Eric Martel half zuletzt bereits ein gelernter Mittelfeldspieler immer wieder in der letzten Reihe aus. Zuletzt stand wieder mal der unzählige Male abgeschriebene und 32 Jahre alte Dominique Heintz in der Startelf – und machte seine Sache mal wieder verlässlich.
Die Art der Kette spielt keine Rolle
„Ich will spielen“, sagt van den Berg mit Blick auf seine Situation und mit Blick auf die der Mannschaft: „Wenn der Coach mich braucht, bin ich da.“ Kwasniok wird ihn brauchen, denn mit zwei Linksfüßern (Heintz und Özkacar) im Zentrum wird er eher keine Viererkette aufstellen und Martel rechts in die Dreierkette neben die beiden Linksfüßer zu platzieren wäre ein bislang unerprobtes Experiment.
Bleibt also van den Berg als Baustein übrig, entweder rechts in der Dreierkette oder rechts in der Viererkette. Der Betroffene fühlt sich mit beiden Varianten wohl: „Mit zwei Innenverteidigern bin ich es mehr gewohnt, aber es macht nicht wirklich keinen Unterschied für mich, ob wir mit einer Dreier- oder Viererkette spielen. Natürlich ist es auf der linken Seite etwas kompliziert, weil ich Rechtsfüßer bin. Aber ob ich in der Mitte oder rechts spiele, spielt keine Rolle.“

