Zum Inhalt springen Zur Seitenleiste springen Zur Fußzeile springen

Neu-Wolfsburger Lindström: „Ich will wieder zu mir selbst finden“

Mit dem 25-jährigen Offensivspieler heuert der nächste Däne beim VfL an. Vorerst „nur“ auf Leihbasis, aber mit klaren Vorstellungen, wie er die eigene Laufbahn in Schwung bringen und damit seinem künftigen Team helfen will.

Lieblings-Liga als Karriere-Booster

Aus Wolfsburgs Trainingslager im Weimarer Land berichtet Michael Richter

Als seine künftigen Kollegen am Mittwochnachmittag die geplante Nachmittagseinheit im Gym verbrachten, absolvierte er allein mit Athletiktrainern einen kleinen ersten Check draußen auf dem Trainingsplatz: Jesper Lindström ist zurück in der Bundesliga, diesmal in Wolfsburg, oder, genauer gesagt: Erst einmal im Weimarer Land, wo der VfL in dieser Woche sein Trainingslager aufgeschlagen hat und wohin er seinem neuen Team nachgereist ist.

„Es fühlt sich ziemlich gut an. Ich bin froh, zurück in der Bundesliga zu sein“, so der 25-Jährige im Klub-TV. „Ich hoffe, dass ich hier gute Sachen für die Mannschaft machen kann.“ Auf Leihbasis für zunächst ein Jahr haben die Wolfsburger den Offensivspieler von der SSC Neapel losgeeist. Die Gebühr dafür beträgt eine Million Euro, satte zwölf Millionen sollen fällig werden, falls die vorerst temporäre Liaison sich für eine längere Bindung als tauglich erweist.

Glücklos in Italien und England

„Ich habe die Bundesliga vermisst. Ich habe vermisst, Tore zu schießen“, räumt der Däne ein. „Hier scheint der Platz, wo ich es wieder tun kann.“ Aus Bröndby kommend, hatte er von 2021 bis 2023 für Eintracht Frankfurt gespielt. „Da bin ich zum ersten Mal aus Dänemark herausgekommen, habe mental und physisch eine Menge gelernt.“ Seine stolze Bilanz bei den Hessen: 57 Einsätze mit zwölf Toren und neun Vorlagen.

Der Wechsel nach Italien brachte Lindström anschließend kein Glück. Weder in Neapel, noch auf Leihbasis zuletzt beim FC Everton konnte er Fuß fassen, blieb bei seinen Einsätzen gänzlich torlos. „Ich habe eine Menge gelernt. Jetzt habe ich Bundesliga, Serie A und Premier League gespielt. Speziell die Premier League ist eine harte Liga.“ In Italien dagegen sei es komplett anders als in Deutschland, nämlich sehr statisch und taktisch orientiert zugegangen, während man in der Bundesliga das dynamische Vorwärts-Verteidigen bevorzuge. So, wie es Wolfsburgs neuer Coach Paul Simonis nun ebenfalls vorhat und wie es ganz im Sinne des Spielers ist. „Schieß ein Tor, verteidige, schieß ein Tor – so mag ich es.“

So will Lindström wieder Schwung aufnehmen. „Ich sehe hier die Möglichkeit, mich schnell anzupassen“, glaubt der 18-malige Nationalspieler seines Landes und verweist auf seine „dänischen Freunde“ in Wolfsburg, die ihm schon im Vorfeld Dinge über seinen neuen Arbeitgeber erzählt hatten und ihn nun bei der Eingliederung unterstützen können: Joakim Maehle, Jonas Wind und Andreas Skov Olsen.

Letzterer ist zugleich ein Konkurrent auf der rechten Angriffsseite, Lindströms bevorzugter Position. Ein anderer Mitstreiter dort ist Patrick Wimmer. Der Österreicher gibt sich in einem aktuellen kicker-Interview gelassen: „Mir ist relativ egal, wer mein Konkurrent ist.“ Wimmer könnte auch auf dem linken Flügel agieren, ebenso wie Mohammed Amoura, der allerdings noch als Kandidat für ein lukratives Transfergeschäft ist.

Der Algerier wiederum ist, ebenso wie Jonas Wind, bis auf Weiteres Bestandteil eines nun noch größeren Kaders. Vielleicht agierten die VfL auch deshalb auf dem Markt mit dem Lindström-Deal eher vorsichtig und nahmen vorerst Abstand vom kostspieligen Transfer ihres Top-Kandidaten für den Angriff Josh Sargent, für den Norwich City seine Ablöseforderungen in dieser Woche nochmals auf über 20 Millionen Euro hochgeschraubt hatte.

„Ich kann es nicht erwarten, loszulegen“

Nach den kleinen Dellen in der Laufbahn fühlt sich Lindström unterdessen mit den gemachten Erfahrungen „besser als zuvor“. Was er nun in seiner Lieblings-Liga zeigen möchte. „Ich mag es und versuche, zu jeder Zeit vorwärts zu gehen, die Räume zwischen den Linien des Gegners zu finden. Ich will die Nebenleute in Szene setzen oder selbst die Tore machen, in die Tiefe gehen.“ Wolfsburg soll zu einem neuerlichen Karriere-Booster werden. „Ich will wieder zu mir selbst finden. Dies hier ist der richtige Ort. Offensivfußball, viele Tore, Bundesliga. Es sind viele Dänen hier, ich finde wieder Vertrauen in mich. Ich kann es nicht erwarten, loszulegen.“ Übergeordnete Ziele mit den Niedersachsen gibt es zudem: „Auch ich will in Europa spielen, daran möchte ich in Wolfsburg mitarbeiten.“

Hinterlasse einen Kommentar

0.0/5