Wieder zwei Tore für Marco Grüll, der weiterhin nicht allzu viele Worte über seine Leistungssteigerung verliert: Das übernahm dann Werder-Coach Ole Werner.
Wo sich der Werder-Angreifer entwickelt hat
Freuen konnte er sich „natürlich“ nicht, sagte Marco Grüll, „wenn das Spiel so endet“. 3:3 nach dreimaliger Werder-Führung gegen den 1. FC Heidenheim – inklusive Ausgleichstreffer in der fünften Minute der Nachspielzeit. Da war es für den Österreicher dann eher Makulatur, dass er zuvor zwei der drei Bremer Treffer erzielt hatte – wie ja im Übrigen schon im vorherigen Heimspiel kurz vor Weihnachten gegen Union Berlin, beim 4:1.
Sein Schuss zum 1:0-Blitzstart am Mittwochabend war zunächst abgefälscht, „da gehört ein bisschen Glück dazu“, so Grüll, beim 3:2 tunnelte er Heidenheim-Keeper Kevin Müller. War das so gewollt? „Wenn man Tore schießt, dann passiert es einfach. Ob das immer alles gewollt ist oder nicht – das sei dahingestellt. Der Ball muss ins Tor, egal wie. Nur das zählt am Ende.“ Und doch reichte sein Doppelpack letztlich nicht.
Grüll: „Mehr gibt es dazu nicht zu sagen“
„Wir haben uns heute viel mehr vorgenommen“, ließ Grüll wissen. 28 Punkte waren zum Hinrundenabschluss als das erklärte Ziel benannt worden, Werder steuert nach aktuellem Stand ja auf die erfolgreichste Saison seit 2011/12 zu – der späte Gegentreffer trübte die Stimmung da dann doch merklich am Osterdeich: „Nach dem 3:2 darfst du nicht in so einen Konter rennen“, monierte Grüll.
Sein Halbjahresfazit mit Werder fiel jedenfalls ähnlich aus („Zufrieden darfst du nie sein“) wie sein persönliches. Wie schon nach der Union-Partie schien es dem 26-Jährigen fast ein wenig unangenehm über die eigene Person zu sprechen – oder den nun allmählich wieder Fahrt aufnehmenden Konkurrenzkampf mit Rückkehrer Justin Njinmah: „Jeder hilft der Mannschaft weiter, das ist wichtig – und mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“
Werner: „Er kommt Stück für Stück voran“
Auch zu seiner enormen Leistungssteigerung im Vergleich zur Eingewöhnungszeit nach seinem Sommerwechsel aus Wien befand Grüll lediglich: „Mittlerweile gelingt es mir ganz gut. Es kann so weitergehen.“
Über das Zusammenspiel mit dem Bremer Topscorer sagte Grüll nun: „Wir sind beide keine richtigen Mittelstürmer – und ergänzen uns da gut.“ Weil man sich in den Trainingseinheiten inzwischen besser kennengelernt habe auf dem Platz: „Dann wird es natürlich einfacher.“
Werder-Coach Ole Werner führte die „positive individuelle Entwicklung“ des fünfmaligen Nationalspielers, der ja nicht den klassischen Weg zum Profi gegangen ist, dann noch etwas näher aus: „Er kommt Stück für Stück voran, hat jetzt eben auch vorm Tor diese Gefährlichkeit gefunden und sich an das Tempo in der Liga angepasst.“
Grüll über Ducksch: „Dann wird es einfacher“
Darüber hinaus betreibt Grüll laut dem 36-Jährigen „ganz viel Aufwand für die Mannschaft, reißt viele Lücken, die dann manchmal auch andere Spieler gut aussehen lassen“. Gerade Angriffspartner Marvin Ducksch profitiert von diesen sich öffnenden Räumen.
Über das Zusammenspiel mit dem Bremer Topscorer sagte Grüll nun: „Wir sind beide keine richtigen Mittelstürmer – und ergänzen uns da gut.“ Weil man sich in den Trainingseinheiten inzwischen besser kennengelernt habe auf dem Platz: „Dann wird es natürlich einfacher.“