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Der FCA liefert unter Druck

Der unmittelbare Abstiegskampf drohte ebenso wie grundsätzliche Fragen beim FC Augsburg: Dann zog das Team von Trainer Jess Thorup mit dem 2:0 bei Union Berlin den Kopf aus der sportlichen Schlinge. Vorerst.

Erster Auswärtssieg nach zehn Monaten

16 Punkte nach 16 Partien, nur 17 eigene Tore, dafür 33 der Gegner. Die nackten Zahlen beim FC Augsburg vor dem Gastspiel in Berlin, die ihre Ursache in einer zu oft mutlosen, wenig inspirierten Leistung auf dem Platz haben. Dazu Abstiegskandidaten, die plötzlich punkten. Keine ideale Ausgangssituation, doch der FCA lieferte beim verdienten 2:0, als er liefern musste.

Trainer Jess Thorup wusste am Tag zuvor schon, was die Stunde geschlagen hatte: Der erste Auswärtssieg der Saison musste her, der erste nach zehn Monaten. Vor allem die kümmerlichen zwei Punkte in der Fremde hatten den FCA in diese wenig zufriedenstellende Situation gebracht. Daher forderte der Coach diesen Erfolg, verbunden mit allem, was es dafür braucht.

Claude-Maurice macht den Unterschied

Seine Mannschaft erhörte ihn, brachte die Basics wie Laufstärke, Kampf, Leidenschaft, Zweikämpfe ein und bestach mit einer siegbringenden Effizienz gegen ein allerdings ganz schwaches Union. Egal, die Schwäche des Gegners will ja auch erst einmal ausgenutzt werden.

Zum Mann des Abenda avancierte Alexis Claude-Maurice. Der 26-Jährige Franzose schnürte nach dem 2:1 gegen Dortmund im Oktober seinen zweiten Doppelpack der Saison, kommt nun auf sechs Tore in elf Bundesligaspielen. Eine gute Quote und ein guter Griff der sportlichen Führung, die Claude-Maurice ablösefrei am letzten Tag der Sommertransferperiode verpflichtet hatte.

Sehr ordentliches Zesiger-Debüt

Ganz neu ist Cedric Zesiger, der einen Tag nach seiner Leihe aus Wolfsburg und nach nur einem Training mit den neuen Kollegen sofort in der Startelf stand und ein sehr ordentliches Debüt ablieferte. Der viermalige Schweizer Nationalspieler erhöht den Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung, wo Jeff Gouweleeuw, Chrislain Matsima und Keven Schlotterbeck eigentlich als gesetzt galten.

Schlotterbeck kehrt zeitnah nach einer Oberschenkelverletzung zurück, Matsima musste in Berlin angeschlagen raus. Zesiger steht als Alternative bereit, auch wenn ein Ersatz für Ruben Vargas noch dringlicher wäre als dieser Transfer für die Abwehr.

Drei von vier Spielen in der Fremde

Der Sieg bei Union bringt nun etwas Ruhe: 19 Zähler nach der Hinrunde sind gerade so in Ordnung, der Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze ist wieder auf zunächst beruhigende acht Zähler angewachsen. Auch das Gerede um die Auswärtsschwäche ist vorerst verstummt, steht aber sofort wieder auf dem Prüfstand. Drei der kommenden vier Partien sind in der Fremde, schon am Sonntag geht es nach Bremen.

Bei einer Niederlage in Berlin wäre dort der Druck enorm gewesen, auch und vor allem für Thorup. Nicht wegen des verlorenen Jahresauftakts gegen den VfB Stuttgart, sondern wegen der – vor dem Sieg am Mittwochabend – seit Monaten anhaltenden Abwärtsspirale. Diese ist vorerst gestoppt, in Bremen kann das Team den nächsten Schritt gehen.

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