13 Punkte aus den vergangenen fünf Spielen haben Borussia Dortmund wieder in die Nähe der Champions-League-Plätze gebracht. Vor dem Spiel gegen seinen Ex-Klub Wolfsburg schickt Niko Kovac eine Mahnung heraus: „Wir haben noch nicht erreichts“, sagt der BVB-Trainer, der bei aller Zufriedenheit über den Ist-Zustand auch noch Verbesserungspotenzial bei seiner Elf sieht.
Der Endspurt soll den BVB doch noch in die Champions League führen
Der Trend spricht derzeit eindeutig für Borussia Dortmund: Aus den vergangenen fünf Bundesliga-Spielen holte der BVB 13 Punkte (vier Siege, ein Remis) und hat sich dadurch wieder an Champions-League-Rang 4 herangeschoben. Drei Zähler beträgt derzeit der Rückstand auf den SC Freiburg, zwischen dem sechstplatzierten BVB und den überraschend starken Breisgauern rangieren zudem noch die zuletzt kriselnden Leipziger. Bei noch drei verbliebenen Saisonspielen hat die Mannschaft von Trainer Niko Kovac also noch alle Chancen auf eine erneute Teilnahme an der Champions League – allerdings könnte der BVB auch noch ganz aus den Europapokal-Plätzen rutschen.
„Wir sind bei weitem noch nicht da, wo wir sein wollen“
„Wir sind bei weitem noch nicht da, wo wir sein wollen. Wir haben noch nichts erreicht. Das möchte ich ganz klar betonen“, sagt Niko Kovac daher vor dem drittletzten Saisonspiel am Samstag, in dem er mit seinem noch immer neuen Klub auf die „Ex“ aus Wolfsburg trifft. Noch immer pflege er gute Beziehungen zum VfL, für den er zwischen Juli 2022 und März 2024 gearbeitet hat, versichert der 53-Jährige am Freitag, „aber am Samstag werden die Freundschaften für 90 Minuten zur Seite gelegt, denn für uns geht es um drei sehr wichtige Punkte“.
An seine Mannschaft stellt Kovac im Endspurt klare Erwartungen: „Wir können nicht beeinflussen, was die anderen machen, aber wir müssen unsere Hausaufgaben machen“, sagt er. Zuletzt gelang dies – dank merklich gesteigerter Lauf- und Sprintwerte, einen stabilisierten Defensive und einer starken Tor-Quote. Wobei letztere am vergangenen Wochenende in Sinsheim noch deutlich besser hätte ausfallen können – und müssen. „Es geht darum, Spiele schneller zu entscheiden, damit wir es nicht so spannend machen wie gegen Hoffenheim“, sagt Kovac mit Blick auf den späten 2:2-Ausgleich der Kraichgauer, der in der Nachspielzeit noch mit etwas Glück zum 3:2-Sieg korrigiert werden konnte.
Die zuletzt gezeigte Mentalität seiner Spieler gefällt Kovac
„Als Spitzenmannschaft müssen wir versuchen, so ein Spiel früher zu regeln. Aber wie wir danach gespielt haben, das zeigt mir, dass die Mannschaft den Willen, die Energie und den Glauben an den Sieg hatte. Das zeigt, dass wir leben, das gefällt mir von der Mentalität. Auch das gehört zum Fußball“, sagt Kovac, der seine Spieler nicht nur im Bereich der Fitness und Stabilität, sondern auch in diesem mentalen Bereich in die richtige Spur setzen konnte. Denn: „Fußball ist auch ein Kopfsport“, sagt der Fußballlehrer. „Deshalb versuchen wir unsere Spieler jeden Tag zu pushen, zu fördern, aber auch zu fordern. Wir haben eine klare Erwartungshaltung, wie wir Situationen regeln. Wenn man das immer wieder abruft, dann bekommt man auch das nötige Selbstvertrauen.“
Dass der BVB-Trainer zudem inzwischen deutlich bessere personelle Voraussetzungen hat als zum Start seiner Amtszeit, ermöglicht ihm zudem nicht nur, seine Startaufstellung immer wieder anzupassen, sondern auch in den Spielen mit Frische und Erfahrung nachzulegen. Auch gegen Wolfsburg könnte die stark besetzte Bank wieder zum Faktor werden.
Groß und Sabitzer kehren in den Kader zurück
Im Vergleich zum Spiel in Sinsheim kehren Pascal Groß und auch der seit dem 0:2 in Leipzig verletzte Marcel Sabitzer ins Aufgebot zurück. Während Groß sofort wieder in die Startelf rücken dürfte, ist Sabitzer zunächst nur eine Option als Joker. „Ich freue mich sehr darüber, dass er wieder dabei ist“, sagt Kovac. „Mit seiner Erfahrung, Energie und Aggressivität werden wir ihn in den nächsten Spielen brauchen.“ Noch einmal ausfallen wird dagegen Maximilian Beier, der seine Sprunggelenksprobleme noch nicht vollständig auskurieren konnte.