Zum Inhalt springen Zur Seitenleiste springen Zur Fußzeile springen

Kieler Kampfmaschine Remberg: Eine Grätsche mit Reue

Tribüne statt Rasen im Endspurt um Rang 16: Ausgerechnet im bedeutsamen Bundesliga-Heimfinale gegen den SC Freiburg am Samstag muss Holstein Kiel auf seinen Mittelfeld-Anker Nicolai Remberg (24) verzichten. Der Grund: Eine überflüssige Gelbe Karte beim jüngsten 3:1-Erfolg in Augsburg.

Gelbsperre gegen Freiburg

Er ist der Dauerbrenner im Kreis der Kieler Störche. Und zugleich das personifizierte Symbol für das Markenzeichen der KSV Holstein im Abstiegskampf, die Resilienz. Doch ausgerechnet beim vorentscheidenden Heimfinale der Nordlichter gegen den SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) muss Nicolai Remberg zum erst zweiten Mal in dieser Bundesliga-Saison aussetzen. Die 24-jährige Kampfmaschine ist wie am 20. Spieltag in München (3:4) wegen einer Gelbsperre zur Zwangspause verurteilt.

Mangelnde Cleverness oder Kalkül?

Es war die vierte Minute der Nachspielzeit beim Kieler 3:1-Triumph in Augsburg am vergangenen Sonntag, als Mittelfeld-Anker Remberg in ungefährlicher Zone des Spielfeldes Alexis Claude-Maurice rustikal vom Ball trennte. Für Schiedsrichter Harm Osmers ein klarer Fall von Gelb-Sanktion. Auch deshalb, weil Kiels „Sechser“ in den Minuten zuvor mehrfach mit leichten Fouls oder Trikotzupfern auffällig geworden war.

Mangelnde Cleverness des 1,88-m-Kante oder doch Kalkül des laufstärksten Kielers (11,8 km im Schnitt pro Spiel) angesichts seiner neun Gelben Karten im Gepäck? Schließlich wartet am letzten Spieltag mit dem Auftritt bei Borussia Dortmund vor 80.000 Zuschauern (darunter knapp 8000 Holstein-Anhänger) noch ein Highlight, möglicherweise sogar ein echtes Endspiel um Relegationsplatz 16 auf die Störche. „Als wir in Augsburg den Anschlusstreffer kassiert haben, waren noch drei, vier Minuten zu spielen. Da war ich so im Fokus, ich wollte das Spiel unbedingt gewinnen. Am Ende bekomme ich diese dumme Gelbe Karte. Absolut ärgerlich“, negiert Remberg derartige Spekulationen.

„Die Jungs machen das auch ohne mich.“ (Nicolai Remberg)

Klar sei ja ohnehin, so der gebürtige Westfale (Rheine) weiter, dass zunächst gegen Freiburg der dritte Sieg in Folge eingetütet werden müsse, um sich im Fernduell mit Heidenheim alle Chancen auf die Relegation zu erhalten. „Vielleicht habe ich unsere Mannschaft mit Blick auf den Samstag sogar ein klein wenig geschwächt. Die Sperre kommt jetzt zu einem bitteren Zeitpunkt. Aber die Jungs machen das auch ohne mich.“

Auch der mit Personalsorgen vertraute KSV-Trainer Marcel Rapp, der aufgrund der bereits ausgeschöpften Wechsel-Slots in Augsburg keine Möglichkeit mehr besaß, seinen Vorzeige-Kämpfer noch rechtzeitig vom Feld zu holen, sieht temporär genügend Stellvertreter im Aufgebot: Marko Ivezic, Magnus Knudsen, Marvin Schulz oder Kapitän Lewis Holtby stehen zur Wahl.

Austiegssklausel? „Jetzt gilt nur das Saisonfinale“

Remberg, seit Sommer 2023 im Trikot der Störche, blickt derweil einer persönlichen Premiere mit gemischten Gefühlen entgegen. „Ich habe bei Heimspielen von uns noch nie auf der Tribüne gesessen. Das wird interessant und für mich extrem aufregend. Aber ich drücke natürlich den Jungs alle Daumen“, so der Modellathlet, der in jüngeren Jahren nie ein Nachwuchsleistungszentrum von innen gesehen hat, mit seinem Wechsel von Preußen Münster an die Förde von Liga vier in Liga eins durchgestartet ist und nach seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung am 6. Februar dieses Jahres zu den Top-Verdienern in Kiel zählen soll. Gerüchte um eine Ausstiegsklausel für den Fall des Erstligaabstiegs grätscht Remberg verbal weg: „Jetzt gilt nur das Saisonfinale.“

Hinterlasse einen Kommentar

0.0/5