Zum Inhalt springen Zur Seitenleiste springen Zur Fußzeile springen

HSV: Ein echter Fortschritt, aber zwei Rückschläge

Der erste Sieg am vergangenen Wochenende gegen Heidenheim (2:1) war eine äußerst wacklige Angelegenheit, der Auftritt beim 1. FC Union hingegen ein klarer Fortschritt und der stabilste dieser noch jungen Spielzeit. Dennoch droht dem HSV nach dem 0:0 und vor Mainz ein doppelter Rückschlag.

Omari verletzt und Fabio Vieira mit Rot raus

Durch die Nullnummer hat der HSV den Gegner vom kommenden Sonntag in der Tabelle überholt und steht nach dem bestandenen Stabilitätstest vor einem erneuten Richtungsweiser, muss aber womöglich gleich auf zwei Eckpfeiler verzichten: Warmed Omari und Fabio Vieira. Innenverteidiger Omari, in Köpenick überaus stabil, hatte sich bei einem Klärungsversuch am Sprunggelenk verletzt und musste raus, der Mittelfeld-Regisseur aus Portugal sah in der Nachspielzeit die Rote Karte und wird definitiv fehlen.

Schiedsrichter Aytekin kündigt strafmildernden Bericht an

Fabio Vieira war im Mittelfeld ungeschickt mit hohem Bein gegen den Berliner Leopold Querfeld eingestiegen, der sich umgehend den Kopf gehalten hatte. Die TV-Bilder belegten: Die Arsenal-Leihgabe zog den Fuß noch zurück, traf den Union-Verteidiger nicht am Kopf, sondern am Oberkörper. Deniz Aytekin zückte sofort Rot – eine harte Entscheidung.

Für Merlin Polzin eine zu harte. „Ich sehe keinen Kopftreffer und stattdessen, wie Fabio zurückzieht“, sagt der HSV-Trainer. „Er versucht in der Szene die Dynamik rauszunehmen.“ Klar ist aber auch: Aufgrund der Intensität war die Szene kein Fall für den VAR.

Polzin hofft nun, dass der Spielmacher, der sich in der Szene zudem selbst verletzte, nicht lange gesperrt wird. „Ich vertraue darauf, dass es dafür keine lange Sperre gibt.“ In diese Richtung argumentierte nach Abpfiff im Übrigen auch der Schiedsrichter am DAZN-Mikrofon. Für Aytekin bleibt der Platzverweis die richtige Entscheidung, er sagt aber auch: „Wir werden im Bericht berücksichtigen, dass er ihn nicht am Kopf trifft und auch nicht durchzieht. Er versucht, innerhalb der Szene zu korrigieren, aber so darfst du trotzdem nicht reingehen.“

Die Defensive überzeugt

Polzin wird gegen Mainz also mindestens auf einer, eher sogar auf zwei Positionen umbauen müssen. Und das nach einem Vortrag, der vielleicht der bislang größte Mutmacher ist, größer noch als die bisherigen Punktgewinne. Anders als in Mönchengladbach (0:0) hatte der HSV beim 0:0 am Sonntagabend viele dominante Phasen und ein Plus an Ballbesitz und Torchancen. Und anders als in der Vorwoche gegen Heidenheim verteidigte er auch äußerst stabil. Luka Vuskovic ragte als Abwehr-Chef und Herr der Lüfte heraus, neben ihm überzeugten Daniel Elfadli und bis zu seinem verletzungsbedingten Ausscheiden auch Omari.

Der Trainer sagt deshalb völlig zu Recht: „Man sieht, dass wir nach dem 5. Spieltag angekommen sind in der Liga.“ Daniel Heuer Fernandes, mit dem frühen gehaltenen Elfmeter der Steigbügelhalter für den couragierten und mutigen Auswärtsauftritt sieht es genauso: „Diese Leistung zeigt, dass wir die Liga angenommen haben.“ So sehr, dass sich der eine Punkt für Mittelfeldmann Nicolai Remberg beinahe nach zu wenig anfühlt: „So eine Halbzeit wie die Erste habe ich von uns noch nicht gesehen. Der Punkt ist okay, aber gefühlt fast ein Tick zu wenig.“

Hinterlasse einen Kommentar

0.0/5