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Koch rätselt: „So ein Spiel habe ich noch nie erlebt“

Mit fünf Spielen ohne Sieg verabschiedet sich Eintracht Frankfurt in die Winterpause. Beim 1:3 gegen Mainz passte in den entscheidenden Momenten überhaupt nichts.

Frankfurter Slapstick bei Niederlage gegen Mainz

18:3 Torchancen, 34:9 Torschüsse, 17:2 Eckbälle, 49:3 Flanken und 69 Minuten Überzahl – im Waldstadion gab es am Samstagmittag ein völlig einseitiges Fußballspiel zu sehen. Dino Toppmöller fühlte sich danach durchaus nachvollziehbar im falschen Film. Denn gewonnen hat nicht die Eintracht, sondern Mainz 05 – mit 3:1.

„Man kann das Spiel gar nicht richtig greifen“, rätselte Robin Koch: „Heute hat gefühlt nichts für uns geklappt. Aus den Chancen, die wir hatten, schießen wir normalerweise vier bis fünf Tore. Hinten bekommen wir Gegentore aus dem Nichts. Heute war es extrem. Ich persönlich habe noch nie in meiner Karriere so ein Spiel erlebt.“

Erinnerungen an Piplica

Schon der Samstagmorgen begann für die Eintracht nicht gut. Um Viertel nach neun meldete sich Torwarttrainer Jan Zimmermann bei Toppmöller und überbrachte ihm die Nachricht, dass Kevin Trapp krankheitsbedingt nicht spielen könne. An sich kein Drama. Der 21 Jahre alte Kaua Santos hat die Nummer 1 schon im September und Oktober für sechs Spiele vertreten. Damals unterlief dem intern hoch geschätzten Brasilianer zwar auch schon der eine oder andere Fehler, der jungen Torhütern aber verziehen wird. Auch weil Kaua Santos phasenweise richtig stark spielte.

Diesmal stand er völlig neben sich. Dass er in der 16. Minute den sehr bedrängten Ellyes Skhiri anspielte, war schon ein Fehler. Dass er dessen Bogenlampe danach völlig falsch einschätzte, selbst an die Latte und dann mit der Schulter ins eigene Tor bugsierte, erinnerte stark an Tomislav Piplica und dessen berühmtes Eigentor im Trikot von Energie Cottbus. Doch damit nicht genug. In der 61. Minute spielte Kaua Santos einen Aufbaupass im eigenen Strafraum in Mainzer Füße. Postwendend lag der Ball im Netz und es stand 0:3.

„Wir sind als Mannschaft für ihn da, ihn wieder aufzubauen“, betonte Koch, der es seinem Torhüter beim 0:2 selbst schwermachte, als er den Ball unglücklich gegen Kaua Santos‘ Laufrichtung abfälschte und dafür sorgte, dass die Kugel mittig im Kasten einschlug. „Ich glaube, er ist selbst auch mental stark. Er ist ein junger Spieler, und so etwas gehört dazu, auch für seine Entwicklung. Fußball besteht nun mal aus Fehlern. Ich glaube, es wird für ihn kein Problem sein, dass er da wieder rauskommt.“

Uzuns Chance steht exemplarisch

Die Eintracht kam an diesem Tag aus diesem Tief nicht mehr raus. Gegen zehn Mainzer nach der Roten Karte für Nadiem Amriri erspielte sich das Team zwar eine Chance nach der anderen, vergab aber genau so viele. Exemplarisch steht Can Uzun. Der musste in der 49. Minute aus fünf Metern nur noch das quasi leere Tor treffen – tat er aber nicht. Es wäre das 1:2 und damit alles wieder offen gewesen.

Auch Omar Marmoush fehlte in diesem Spiel die Leichtigkeit, er versuchte es stets mit der Brechstange und drosch einen Ball nach dem anderen ins Fangnetz. Rasmus Kristensens Treffer kam dann zu spät. „Gerade jetzt kurz nach dem Spiel ist es extrem schwer. Wenn man in die Kabine geht, sind alle maximal enttäuscht“, berichtete Koch.

Dieses eine Spiel für sich betrachtet, könnte man in Frankfurt sagen: Passiert, solche Tage gibt es im Fußball. Das Problem ist, dass es das fünfte Pflichtspiel in Serie ist, welches die Mannschaft nicht gewinnen kann. „Bei uns in der Kabine denkt gerade keiner an eine gute Hinrunde, sondern alle sind enttäuscht über die letzten Spiele, vor allem heute“, sagte Koch: „Nach den ganzen Spielen, die wir hatten, sollten wir den Fußball in der Pause mal aus dem Kopf rausbekommen und dem Körper ein bisschen Ruhe geben. Es wird uns mit Sicherheit guttun, ein bisschen Abstand zu haben. Dabei können wir Kräfte sammeln und wieder frischer zurückkommen.“

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