Union Berlin hat momentan einen Lauf. Laut Stürmer und Torjäger Hollerbach liegt es daran, dass man wieder zu den Basics zurückgekehrt ist.
Stürmer hebt kämpferische Einstellung hervor
Dass der Zusammenhalt beim 1. FC Union Berlin groß geschrieben wird, verdeutlichte ein Bild unmittelbar nach dem Sieg gegen den VfL Wolfsburg (1:0). Die beiden Innenverteidiger Danilho Doekhi sowie Diogo Leite hielten ein Trikot vom verletzten Woo-Yeong Jeong (Saison-Aus nach Operation am Knöchel) in die Kamera und in den sozialen Netzwerken stand die Bildunterschrift „Der Sieg ist für dich“ dazu. Für die Hauptstädter stellte der Erfolg gegen die Wölfe einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt dar.
Die Eisernen haben nun 33 Punkte auf dem Konto – und weisen damit sechs Spieltage vor Schluss bereits genauso viele Punkte wie in der zurückliegenden Spielzeit auf. Das Polster auf den Relegationsplatz beträgt mittlerweile elf Zähler. „Das ist ein guter Vorsprung. Aber wir wissen, wie schnell es im Fußball gehen kann. Wir bleiben bei uns und wollen jetzt weiter dran bleiben“, sagte Trainer Steffen Baumgart. Benedict Hollerbach pflichtete seinem Coach bei. „Wir sind froh über die Ausgangssituation, die wir uns jetzt erarbeitet haben, aber wir sind immer noch im Abstiegskampf“, betonte der Stürmer, der gegen Wolfsburg seinen achten Saisontreffer erzielen konnte.
Hollerbach holt sich Rat bei der Psychologin
Für ihn sei es eines der eher einfacheren Tore gewesen, erklärte der 23-Jährige: „Als Stürmer muss aber auch mal richtig stehen, das ist auch eine Qualität. Vor der Saison habe ich mir zehn Tore vorgenommen, generell gehe ich aber in jedes einzelne Spiel mit dem Vorhaben zu treffen.“ Im ersten Durchgang vergab Hollerbach noch eine aussichtsreiche Chance gegen Wolfsburg, nach der Pause war er dann erfolgreich. Geholfen habe ihm am Sonntag in der Halbzeit die Teampsychologin, wie Hollerbach verriet: „Natürlich zweifelt man, das ist menschlich. Ich habe in der Halbzeit auch nochmal mit unserer Psychologin gequatscht, weil man dieses Unterbewusste ausschalten und weiter im Flow bleiben muss.“
Im Flow befindet sich Union Berlin aktuell definitiv. Wohl nahezu niemand hätte nach der bitteren Heimpleite gegen Schlusslicht Holstein Kiel (0:1) gedacht, dass die Köpenicker gegen Frankfurt (2:1), Bayern München (1:1), Freiburg (2:1) und nun Wolfsburg zehn Zähler einheimsen werden. Dass die Berliner momentan so einen Lauf genießen, liegt laut Hollerbach daran, dass man wieder mehr Union-like auftritt. „Die mannschaftliche Geschlossenheit macht uns aktuell so stark. Wir hauen uns in jeden Zweikampf rein und verteidigen zusammen, vorne sind wir effizient und haben das Momentum“, beschrieb der Angreifer den Aufschwung.
Hinzu kommt, dass Baumgart derzeit nur selten das Personal ändert und sich dadurch die Abläufe besser einspielen können. Vor allem die Dreier- respektive Fünferkette hat sich gefunden. Auf den Außenbahnen laufen links Josip Juranovic und auf der anderen Seite Kapitän Christopher Trimmel die Linie rauf und runter. Dahinter verteidigen Diogo Leite, Leopold Querfeld und Danilho Doekhi. In dieser Konstellation kassierten die Eisernen in den vergangenen vier Partien nur drei Gegentore und stehen hinten wieder deutlich stabiler als noch zuvor.

