Union Berlins Sportchef Horst Heldt äußerte sich in einer Medienrunde über die Winter-Transferperiode. So sprach er unter anderem über die einzige Neuverpflichtung Marin Ljubicic und den Last-Minute-Abgang Jordan.
Union hat sich nicht nur im Sturm umgeschaut
Es gibt seit Montagabend auch für Union Berlin keine Möglichkeiten mehr, Spieler von anderen Vereinen zu verpflichten. Der Transfermarkt ist geschlossen. Nun hat sich Sportchef Horst Heldt in einer Medienrunde zu Wort gemeldet – er sprach über …
… ein Fazit zur Transferperiode: „Ich kann Ihnen da keine richtige Antwort drauf geben. Wir haben viele Gespräche geführt, am Ende ist es egal, ob ich damit zufrieden bin. Es ist wichtig, dass wir unsere Ziele erreichen. Wir wollten ein Stück weit Veränderungen im Kader herbeiführen. Nach der Saison kann ich das besser beantworten, Neuzugänge und Abgänge haben aber immer Auswirkungen.“
… den einzigen Winterneuzugang Marin Ljubicic: „Für ihn ist es der nächste Schritt. In den letzten Jahren hat er nachweislich gezeigt, dass er Tore machen kann. Er bringt eine hohe Intensität mit, in allem, was er macht. Er legt eine gewisse Aggressivität an den Tag und ist sehr gut im Pressing. Er macht einen guten Eindruck und soll bei uns für mehr Torgefahr sorgen. Marin stand schon länger auf unserer Liste. Er passt in das Profil, das wir gesucht haben.“
… mögliche weitere Neuverpflichtungen: „Wir haben uns auch auf anderen Positionen umgeguckt. Es ist aber nichts zustande gekommen. Es gibt auch immer Interessenten, die sich mit unseren Spielern beschäftigen. Deswegen haben wir uns viele Szenarien aufgebaut und durchgespielt. Viele Gespräche führen dabei auch ins Leere, bei manchen Gesprächen ist man nah dran, einen neuen Spieler zu verpflichten. Dabei müssen wir immer mehrgleisig fahren, weil wir uns nicht alleine mit den Spielern beschäftigen. Wir hätten den finanziellen Spielraum gehabt, noch weitere Spieler zu holen. Die Transfers müssen uns aber besser machen. Und auf dem Wintertransfermarkt gibt es dann auch nur bedingte Möglichkeiten. Florian Wirtz war nicht verfügbar (lacht).“
… Jordan, der am Deadline Day verkauft wurde: „Er war geprägt von Leidenschaft und Intensität. Er hat viele Elemente reingebracht, die uns geholfen haben. Aber er hat es nicht geschafft, ein direktes Tor mitvorzubereiten im letzten Pass. Das ist messbar für einen Stürmer. Ein Stürmer muss auch ein bisschen von Egoismus geprägt sein, das hat er vielleicht in entscheidenden Situationen vermissen lassen. Es gab einige Interessenten, die sich mit Jordan beschäftigt haben. Es war nicht absehbar, dass am letzten Tag ein Transfer zu seinem Heimatverein zustande kommt. Das wollte er aber dann machen, alles andere war für ihn nicht interessant.“
… Yorbe Vertessen, den es nach Salzburg zog: „Ich habe selten so einen guten Fußballer erlebt. Er hat gezeigt, wozu er in der Lage ist. Ich erinnere mich an das schöne Tor gegen Holstein Kiel im Testspiel. Aber im Abstiegskampf gehört es auch dazu, eine bestmögliche Kontinuität an den Tag zu legen. Das hat er vielleicht nicht immer liefern können. Er wollte mehr Spielzeit haben. Deswegen war es aus unserer Sicht ein sinnvoller Transfer. Yorbe ist ein Spieler, der den Unterschied machen kann, aber da muss man auch liefern und das konnte er nicht immer.“
… die zuletzt verlorenen Duelle mit der direkten Konkurrenz im Abstiegskampf: „Es zeigt, dass die Beine nicht allein entscheidend sind. Sondern vor allem der Kopf. Wenn du im Abstiegskampf bist, begleitet dich das mit negativem Druck. Das müssen wir durchbrechen. Da muss jeder einzelne dagegen ankämpfen gegen die Angst und die Nervosität, die im Kopf stattfindet. Das ist ein innerer und mannschaftlicher Kampf.“