Mit Ole Werner und Merlin Polzin treffen am Samstag die jüngsten Trainer der Bundesliga aufeinander. Der Leipziger ist in der Favoritenrolle, weiß aber um die Qualitäten des Gegners und seines Nachfolgers als Jungspund.
Poulsen vor Rückkehr
Seit Saisonstart gibt es ein neues Küken unter den Bundesligatrainern: Merlin Polzin vom HSV ist mit 34 Jahren der jüngste Erstligacoach. Ein Titel, den zuvor Leipzigs Ole Werner (37) innehatte – den die Wachablösung allerdings nicht wirklich stört. „Das ist nicht schlimm, dann ist die Frage danach weg“, hakte er das Thema schnell ab und sprach vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) lieber über Inhalte.
In dieser Hinsicht hatte er für sein Gegenüber einige positive Worte übrig. „Ich kenne ihn nicht persönlich, ich sehe nur, dass er seine Mannschaft sehr gut eingestellt und das geschafft hat, was vor ihm beim HSV sehr viele nicht geschafft haben“, spielte der RB-Coach auf den Aufstieg der Hanseaten an, bei denen er eine Mannschaft erkenne, „die in der Liga angekommen ist, zuletzt richtig gute Auftritte hatte und gepunktet hat“.
Werners „Kernfaktoren“ gegen organisierte Hanseaten
Mit den Rothosen erwarte die Sachsen laut Werner weiter „eine Mannschaft, die gut umschaltet und gut organisiert im Ballbesitz und der Art, wie sie verteidigen, ist“. Weshalb seine Leipziger gegen den Aufsteiger durchaus gefordert sein werden: „Es geht für uns darum, unsere Topleistung zu bringen und vor allem auch in allen Spielphasen sehr aufmerksam zu sein, was Kompaktheit angeht, was Aggressivität im Anlaufen angeht, aber auch was den eigenen Ballbesitz angeht: Das Spiel schnell zu machen, trotzdem sauber zu sein, gut abzusichern, in Momenten des Ballverlusts sehr gut zu reagieren – das sind die Kernfaktoren, die auf uns zukommen werden.“
Bei der Implementierung seiner Vorhaben kann Werner auf ein Überangebot an Optionen zurückgreifen. Einzig Benjamin Henrichs, Kosta Nedeljkovic und Max Finkgräfe stehen dem ehemaligen Bremer und Kieler nicht zur Verfügung, der trotz seiner Vergangenheit „keine besondere Rivalität“ mit dem HSV verspüre.
„Du hältst dich nicht so lange in einem Verein und hast zu so vielen Menschen einen guten Draht, wenn du nicht ein guter Typ bist.“ (Ole Werner über Yussuf Poulsen)
Mehr als die mögliche Verbindung des Leipziger Trainers zum Gegner steht aber ohnehin die des HSV-Kapitäns zu den Sachsen im Fokus: 12 Jahre verbrachte Yussuf Poulsen in Leipzig, ist mit 425 Partien Rekordspieler des Vereins und soll bei seiner Rückkehr am Samstag gebührend von den Fans verabschiedet werden.
„Trotzdem versuchen wir, ihm auf dem Platz das Leben schwer zu machen“, schmunzelte Werner, der den Dänen während des kurzen Kontakts vor dessen Wechsel als „sehr angenehmen Menschen“ erlebte: „Du hältst dich nicht so lange in einem Verein und hast zu so vielen Menschen einen guten Draht, wenn du nicht ein guter Typ bist.“
Zum Faktor soll Poulsens Wissen über Leipzig derweil nicht werden: „Yussi hatte hier über viele Jahre einen riesigen Effekt, mit dem, was er geleistet hat, für den Verein getan hat und was er mit dem Verein erreicht hat. In dem Spiel hoffe ich, dass er nicht den großen positiven Effekt hat. Er mag es mir verzeihen.“

