Im Rahmen des von RB Leipzig veranstalteten Nachwuchsturniers Wings Cup äußerte sich am Mittwoch beim „Knowledge Exchange der ECA (European Club Association)“ unter anderem Jürgen Klopp zu den Besonderheiten der Nachwuchsförderung.
Podiumsdiskussion zur Jugendförderung
Jürgen Klopp, Head of Global Soccer bei RB, verwies bei einer Podiumsdiskussion auf die Notwendigkeit, jungen Spielern eine Chance zu geben. „Unsere Nachwuchs-Akademien sind gut. Talent ist auch nicht das Problem. Was es braucht, sind eben diese Gelegenheiten“, meinte der 57-Jährige und nahm dabei auch die Trainer in die Verantwortung. Deren Aufgabe sei es, nicht nur die Spieler bei der Grundausbildung (Technik, Taktik und Physis) zu begleiten, sondern eben auch „Gelegenheiten zu schaffen“.
Klopp weiß dabei sehr wohl um die Schwierigkeiten des alltäglichen Erfolgsdrucks, der auf jedem Trainer lastet. Dennoch sei es „aber in den richtigen Momenten möglich, junge Leute einzusetzen“. Er verriet auch, dass er bei RB darauf achten wolle, dass dies auch geschieht. „Ich werde meinen vollen Einfluss nutzen, um Gelegenheiten und den Raum zu schaffen“, kündigte der Ex-Liverpool-Coach an, der in seiner neuen Funktion unter anderem die RB-Fußball-Standorte in Salzburg, Leipzig, Bragantino und New York unterstützt.
„Der Übergang in den Erwachsenenfußball ist überall ein wichtiges Thema“, hatte Klopp schon im Vorfeld der Podiumsdiskussion gesagt und dabei auch den Finger in die Wunde gelegt, als er sagte: „Jeder möchte Talente finden – und dann vergisst man, dass man diesen Talenten auch beim nächsten Schritt noch helfen muss. Das ist ein Thema, das nicht so viel Aufmerksamkeit generiert, weil wir gerne das Endprodukt sehen. Wir sehen schon gerne den weltbesten Spieler. Wie der da hingekommen ist, ist uns erstmal scheißegal. Wir als Vereine müssen dafür sorgen, dass wir so viele wie möglich und so gut wie möglich ausbilden.“
Klopps Rat an den Nachwuchs
Klopp selbst hat während seiner 23 Jahre als Trainer durchaus dem einen oder anderen späteren Top-Spieler den Weg für die weitere Karriere geebnet. Von Mario Götze bei Borussia Dortmund bis hin zu Trent Alexander-Arnold beim Liverpool FC und vielen mehr. Der zweimalige Welttrainer wandte sich aber nicht nur an die Trainer, er sprach auch zu den Nachwuchskickern und gab diesen einen elementaren Rat mit. „Ihr müsste in eurer Karriere lernen, zu verteidigen. Es gibt nur einen Spieler auf dem Planeten, der nicht verteidigen muss – und das ist Lionel Messi.“
Die Arbeit gegen den Ball sei im modernen Fußball überlebenswichtig, um Erfolg zu haben. Es sei daher auch „die Grundlage jeder Karriere“, dass man zurückläuft und Lücken schließt, wenn man nicht den Ball hat. Diese raube einem nicht den Spaß am Spiel, vielmehr mache dies einen zu einem kompletten Spieler. Ferner gab er den jungen Spielern noch den Rat mit, nicht egoistisch zu spielen. „Wenn du den Ball hast, versuche alles, um die Mitspieler in Szene zu setzen.“