Kurz vor dem wichtigen Kellerduell gegen den VfL Bochum hat die TSG Hoffenheim einen Unruheherd ausgeräumt. Ob der Rückkehrer bereits wieder eine Option ist, ließ TSG-Coach Pellegrino Matarazzo offen.
Vermittlung des neuen Sport-Geschäftsführer Schicker erfolgreich
Erst am Donnerstag waren auch die letzten Nationalspieler von ihren Länderspielreisen zurückgekehrt, erst dann werde auch der Streitfall um Mergim Berisha abschließend zu klären sein, hatte der neue Sportgeschäftsführer Andreas Schicker bei seinem Amtsantritt erläutert. Demnach muss es dann ziemlich schnell gegangen sein.
Denn am Freitag verkündete Trainer Pellegrino Matarazzo die Rückkehr des zuletzt suspendierten Stürmers, der dem Coach gegenüber verbal ausfällig geworden war. “Zurückkehren darf Mergim Berisha, er ist seit gestern komplett wieder dabei und bei uns im Training aktiv”, erklärt Matarazzo, “er hat die Zeit gut genutzt, um zu reflektieren und den richtigen Weg einzuschlagen Richtung Mannschaft.”
Demnach hat es zügige wie zielführende Vermittlungen gegeben, die dem Aussortierten den entscheidenden Schritt ermöglichten.
„Was seinen aktuellen Status betrifft, bleibt das nach einem Vieraugengespräch bei mir und dem Spieler.“ (Pellegrino Matarazzo)
“Es gab mehrere Gespräche, mal zu zweit, mal zu dritt, mal eine versteckte Botschaft hintenherum”, verriet Matarazzo, “klar ist, dass natürlich Andras Schicker eine aktive Rolle gespielt hat, ich fand das ein sehr gutes Zusammenspiel, um den Spieler wieder an Bord zu bringen. Das lag vor allem auch an Mergim, es gab nur einen Weg, er hat diesen Schritt getan, den ist er gegangen, jetzt freuen wir uns alle, dass er wieder da ist.” Ob und in welcher Rolle bereits am Samstag gegen Bochum ließ der 46-Jährige offen, “was seinen aktuellen Status betrifft, bleibt das nach einem Vieraugengespräch bei mir und dem Spieler”.
Nicht nur wegen des befriedeten Konfliktes zog Matarazzo eine überaus positive erste Zwischenbilanz der Zusammenarbeit mit dem seit einer Woche wirkenden Schicker. “Ich freue mich sehr, dass Andreas da ist, er tut unserem Verein sehr gut mit seiner klaren und sachlichen Art zu kommunizieren”, erklärte Matarazzo, “ich bin täglich mit ihm im Austausch, ich finde, es sind sehr offene und produktive Gespräche, die wir führen. Es tut einfach gut, einen gewissen Support auch von der Geschäftsführung zu spüren.”
Was aber nichts an der sportlich angespannten Situation ändere. “Aber ich weiß auch, was meine Aufgabe ist”, ergänzte Matarazzo, “Fußball ist und bleibt ein Ergebnissport. Dass diese Mannschaft in eine andere Tabellenregion gehört, ist auch Fakt. Es ist ein wichtiges Spiel in unserer Phase, jetzt geht es darum zu liefern. Wir brauchen Punkte, aber mit diesem Bewusstsein und dem Druck können wir sehr gut umgehen.”
Matarazzo fordert den “Spirit, den wir gegen Stuttgart hatten”
Allerdings benötige die Aufgabe gegen Bochum auch die entsprechende Herangehensweise. “Es ist wichtig zu verinnerlichen, wer wir sind”, so Matarazzo, “der Spirit, den wir in Stuttgart hatten, hat nichts mit Gegner oder äußeren Umständen zu tun, sondern mit uns. Wenn wir diese Bereitschaft wieder auf den Platz bekommen, werden wir viele Punkte holen. Dies Verinnerlichung ist extrem wichtig. Ansonsten wird es ein komplett anderes Spiel als gegen Kiew oder Stuttgart. Jedes Spiel hat einen Schlüssel, den muss man erkennen und nicht dem Gegner in seine Stärken reinspielen, wie wir es in der Rückrunde noch in Bochum getan haben.” Damals hatte der VfL 3:2 gewonnen.