Josip Stanisic gilt als Mannschaftsspieler im besten Sinne. Der 25-Jährige hat den Status des Talents abgelegt und verkörpert das Mia-san-Mia des FC Bayern -auf dem Platz, aber auch mit seinen Aussagen.
Wo Stanisic bei Bayern Luft nach oben sieht
Schwierig war der Treffer nicht mehr, Josip Stanisic musste nur richtig stehen. Das tat er beim Führungstor des FC Bayern am Sonntag in Heidenheim und drückte die Kopfball-Ablage von Jonathan Tah ebenfalls per Kopf über die Linie. Das zweite Saisontor des Verteidigers, der bereits vor zwei Wochen beim 5:0 in Stuttgart getroffen hatte.
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„Ich habe ein bisschen darauf gewartet, dass ich endlich mal wieder das Tor treffe“, sagte Stanisic. „Für mich ist wichtig, in den Rhythmus zu kommen, mehr Selbstvertrauen zu haben mit meinem Knie.“ Dabei spielte er auf eine Blessur am Innenband an, die ihn im Frühherbst sieben Spiele gekostet hatte. Vorbei und vergessen, in Heidenheim bereitete er am Ende sogar noch das 3:0 durch Luis Diaz vor. „Es ist egal, ob ich das Tor mache oder Harry drei. Hauptsache, wir gewinnen.“
Das hat der FC Bayern in der ersten Saisonhälfte getan wie am Fließband. Bei neun Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger aus Dortmund spricht alles für eine erfolgreiche Titelverteidigung des Rekordmeisters. Sind die Münchner überhaupt schlagbar? „In der Bundesliga wird es sehr schwer werden, wenn wir immer an unser Maximum gehen, es liegt an uns“, macht Stanisic den übrigen 17 Teams wenig Hoffnung.
„Ich hoffe, dass es 2026 genauso weitergeht. Man konnte 2025 schon sehen, wie wir uns weiterentwickelt haben. Es spricht für uns, dass wir nur ein Spiel verloren haben, gegen die aktuell beste Mannschaft in Europa.“ 1:3 beim FC Arsenal. Stanisic verwies zudem auf das anstehende Comeback von Jamal Musiala, dann werde es für die gegnerischen Verteidiger noch schwieriger.
Zweifel? „Wir sind der FC Bayern München“
Die Frage, ob angesichts des großen Vorsprungs noch Zweifel am Meistertitel seiner Mannschaft bestehen, beantwortete Stanisic mit dem Selbstbewusstsein eines Bayern-Spielers: „Selbst wenn es nur ein Punkt wäre oder wir ein bisschen hintendran wären, würden wir nicht zweifeln. Wir sind der FC Bayern München, wir wollen immer Titel holen. Wir wollen so weitermachen, dann kann es uns niemand außer uns selbst nehmen.“
Nicht außer Acht lässt der flexible Defensivspieler, der in Heidenheim rechts für den gelbgesperrten Konrad Laimer auflief, dass es sehr wohl Kleinigkeit zu verbessern gibt im Bayern-Spiel: „Wenn das 2:1 fällt, machen wir uns das Leben selbst schwer. Wir müssen schauen, dass wir übers gesamte Spiel die Kontrolle halten, wir können noch etwas abgeklärter werden. Ansonsten ist aber sehr viel Gutes in unserem Spiel.“ In der Tat hatte Abstiegskandidat Heidenheim drei hochkarätige Chancen, nutzte diese aber nicht.
Stanisic und Kollegen dürfen nun Urlaub bis zum 3. Januar genießen. Dann dürfte der Konkurrenzkampf toben, sollten tatsächlich alle Spieler erstmals fit sein. Auch Stanisic muss sich dann behaupten, hat aber den Vorteil, dass er in der Viererkette alle Positionen spielen kann. Und Tore schießen kann er auch, wie in Heidenheim bewiesen.

