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Doppelter Unglücksrabe Wahi – Toppmöllers Ärger über Dingert

Die Eintracht zeigte beim 1:1 in Heidenheim einen über weite Strecken uninspirierten Auftritt. Aufregung gab es, weil Schiedsrichter Christian Dingert in der ersten Hälfte eine Szene abpfiff, in der ein Frankfurter Tor fiel.

Frankfurter Konteranfälligkeit

Auf den großen Kampf beim Pokal-Aus gegen Borussia Dortmund (2:4 i.E.) unter der Woche folgte in der Liga der nächste Rückschlag: In Heidenheim enttäuschte die SGE vor allem im ersten Durchgang mit einem zu behäbigen Spiel, das 1:1 ist für die Ansprüche der Hessen zu wenig.

Dabei hatte Trainer Dino Toppmöller seine Elf offensiv in einer 3-5-2-Grundordnung mit zwei Achtern (Larsson, Uzun) und einer Doppelspitze (Knauff, Wahi) angeordnet. Im Angriffsdrittel mangelte es dem Team zunächst allerdings an Ideen, Tempo, Durchschlagskraft und Bewegung. „In der ersten Hälfte hatten wir nicht so diesen Punch Richtung Tor, da fehlte ein bisschen die letzte Entschlossenheit“, moniert Trainer Dino Toppmöller.

Dingert pfeift, Wahi trifft

Trotzdem zappelte der Ball in der 23. Minute plötzlich im Netz. Der für Jonathan Burkardt in die Startelf gerückte Elye Wahi hatte nach einem Eckball getroffen. Unmittelbar davor war jedoch ein Pfiff von Schiedsrichter Christian Dingert ertönt. Möglicherweise reagierte Heidenheims Verteidiger Tim Siersleben deshalb auch gar nicht mehr gegen Wahi. Was war passiert?

Bei einer Frankfurter Ecke von der linken Seite lieferten sich Stefan Schimmer und Arthur Theate einen handelsüblichen Zweikampf, in dem beide mit den Armen arbeiteten. Zudem stießen die FCH-Verteidiger Patrick Mainka und Siersleben zusammen, wobei Mainka kurz zu Boden ging. Dingert ahndete ein vermeintliches Foulspiel von Theate und pfiff ab. Eine Sekunde später lag der Ball im Netz, Wahi hatte per Hacke getroffen.

„Arthur schiebt ein bisschen in den Mann, aber das ist ganz normal. Das passiert jedes Wochenende. Für mich war das zu wenig“, meinte Kapitän Robin Koch bei Sky. Selbst der zurzeit verletzte Heidenheimer Sirlord Conteh räumte zur Halbzeit ein: „Da hatten wir Glück.“ Auch wenn Theate beide Arme benutzte, war Dingerts Entscheidung zu hart. Toppmöller: „Ich hatte im Spiel schon den Eindruck, dass es kein Foul ist. Wenn ich mir die Bilder anschaue, kann ich bis jetzt immer noch keines erkennen. Das ist schon extrem ärgerlich.“

So viele Kontergegentore wie 2024/25

Für Wahi und die Eintracht hätte die Auswärtsreise dennoch ein versöhnliches Ende nehmen können. Doch in der 45. Minute erwischte der Franzose nach einer Theate-Flanke drei, vier Meter vor der Torlinie den Ball nicht richtig. „Eine 100-prozentige Chance“, urteilt Toppmöller. Ähnlich fahrlässig hatte Wahi bereits am 2. Spieltag in Hoffenheim eine XXL-Chance vergeben. In Heidenheim avancierte er zum doppelten Unglücksraben.

An die eigene Nase packen muss sich die Eintracht aber auch noch aus einem anderen Grund: Frankfurt kassierte in Heidenheim bereits zum fünften Mal ein Gegentor nach einem Konter – und damit schon so viele wie in der gesamten Vorsaison. Außerdem fing die SGE in der Champions League zwei Gegentore nach Kontern. An diesem Manko müssen Mannschaft und Trainerteam dringend arbeiten.

Nach der Pause spielte Frankfurt etwas besser nach vorne und hatte Pech, dass zweimal die Latte im Weg war (46., 69.). Zwischen diesen beiden Szenen traf Rasmus Kristensen per Kopf zum verdienten 1:1. „In der zweiten Hälfte haben wir es richtig gut gemacht. Das war dann auch eine Willensleistung von den Jungs“, lobt Toppmöller. Seine Elf entschied 57 Prozent der Zweikämpfe für sich und lief 123 Kilometer. Das sind starke Werte. Spielerisch bestand aber auch im zweiten Abschnitt noch Luft nach oben.

Die bisherige Punktausbeute ist nicht zufriedenstellend. Nur zwei Zähler aus den drei Partien gegen Union Berlin (3:4), beim SC Freiburg (2:2) und in Heidenheim – das ist deutlich zu wenig. Durch die Niederlagen von Stuttgart und Leverkusen ging zumindest der Anschluss an die Top 5 nicht verloren.

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