Yannick Gerhardt musste lange auf seine Chance warten, am Samstag durfte er dann mal wieder ran. Das Ergebnis war natürlich nicht nach seinem Geschmack. Die Situation ist ernst in Wolfsburg, das weiß auch der Mittelfeldmann.
Mittelfeldmann mal wieder gefragt
„Wir haben acht Punkte nach elf Spielen. Die Situation ist ernst“, sagte Yannick Gerhardt nach dem 1:3 gegen Leverkusen in der Mixed Zone. „Das ist eine gefährliche Situation, dessen sind wir uns alle bewusst. Dennoch müssen wir diese Situation jetzt annehmen und positiv bleiben, weiter als Mannschaft zusammenstehen. Dann werden wir es auch schaffen.“
Nach der Freistellung von Paul Simonis gab es in Wolfsburg auch unter Interimstrainer Daniel Bauer nicht den erwünschten Umschwung. Bereits zur Pause lagen die Wölfe gegen extrem effiziente Leverkusener mit 0:3 zurück. „Das war ein schwieriger Start, wir wollten hoch pressen, das ist uns teilweise auch gut gelungen. Aber wenn es ein, zwei Unstimmigkeiten gab, hat es sofort gebrannt. Leverkusen hat das eiskalt ausgenutzt“, stellte Gerhardt fest.
- Die aktuelle Tabelle
Dabei war es für den Mittelfeldmann eigentlich ein guter Tag, denn nach langer Zeit durfte er mal wieder spielen. Zuletzt lief er in der Bundesliga am 23. August beim 3:1 in Heidenheim auf. „Für mich war es mit die schwerste Zeit in meiner Karriere, weil ich mich sportlich topfit gefühlt habe und trotzdem keine Option war“, so Gerhardt. „Ich habe gehofft, dass meine Chance kommt und bin Daniel Bauer sehr dankbar, dass er heute auf mich gesetzt hat.“
Gerhardt: „Darauf müssen wir aufbauen“
Natürlich wollte der 31-Jährige wie alle Wolfsburger dem neuen Coach einen besseren Einstand schenken. Doch dafür machten die Wölfe vor allem in der ersten Hälfte zu viele Fehler in der Defensive. Dennoch sieht Gerhardt auch das Positive: „0:3 gegen eine Mannschaft wie Leverkusen hinten zu liegen und trotzdem bis zum Ende alles nach vorne zu werfen macht mich optimistisch. Klar, das hilft gerade nicht, weil wir mit null Punkten dastehen. Aber darauf müssen wir aufbauen.“
Mit nur acht Zählern ist Wolfsburg aktuell 15. und kann am Sonntag sogar auf Relegationsrang 16 abrutschen. Aber woran liegt es, dass es beim VfL überhaupt nicht rund läuft? „Wir haben zu viele Veränderungen, zu viel Unruhe im Verein. Die Anzahl der Trainer, die wir verschleißen, ist zu hoch“, sucht Gerhardt einen Erklärungsansatz und fügte an: „Ansprüche und Realität klaffen auseinander. Wir müssen jetzt erst einmal nicht auf schöne Ziele schauen, sondern die brutale Realität ernst nehmen.“

