Er ist der Unterschiedsspieler bei Bayer 04. Deswegen möchte der Double-Gewinner mit Florian Wirtz vorzeitig verlängern. Eine Idee, die durchaus Aussicht auf Erfolg besitzt.
Nationalspieler nur mit Leverkusen im Austausch
Wie sieht der weitere Karriereweg von Florian Wirtz aus? Dass der Leverkusener Topstar bei allen Spitzenklubs Europas grundsätzlich ein Thema ist, versteht sich von selbst. Und dass der 21-Jährige beim FC Bayern München sehr hoch im Kurs steht, ist auch keine Neuigkeit. Doch tendiert Bayers Kreativdirektor wirklich dazu, im Sommer 2025 nach München zu wechseln, wie zuletzt kolportiert wurde?
Nach kicker-Informationen gibt es dafür keinerlei Anhaltspunkte. Vielmehr könnte es zu einer überraschenden Entwicklung um Wirtz und dessen Zukunft kommen. So ist es nicht nur der Plan von Bayer 04 Leverkusen, den bis 2027 laufenden Vertrag mit dem Spielmacher vorzeitig zu verlängern. Nein, auch Wirtz selber sieht dieses Szenario als durchaus interessant an.
Ein neuer Vertrag, der dann mindestens bis Sommer 2028 datiert wäre, würde es Bayer 04 ermöglichen, den Spieler auch in der kommenden Saison in seinem Kader zu haben, ohne die eigene Verhandlungsposition bei einem späteren Wechsel ab Sommer 2026 entscheidend zu verschlechtern. Bei der aktuellen Vertragslaufzeit hielte der Werksklub nicht mehr die besten Karten in der Hand, wenn Wirtz in knapp zwei Jahren Leverkusen verlassen würde.
Hintergrund: Mindestens noch zwei Jahre Vertragslaufzeit gelten bei Bayer als das Maß aller Dinge, um beim Ablösepoker mit anderen Klubs nicht in irgendeiner Form erpressbar zu sein. Das gilt besonders für Akteure, die wie Wirtz einen auch wirtschaftlich enorm hohen Wert darstellen. Verlängert Wirtz, könnte er aus Leverkusener Sicht bis 2026 für Bayer spielen, ohne dass man sich das Leben in späteren Transfergesprächen selbst schwer machen würde.
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Wirtz’ Reifeprozess zum Leader ist noch nicht zu Ende
Dieser Plan ist aber nicht nur der von Bayer, sondern einer, mit dem sich auch die Wirtz-Seite ernsthaft beschäftigt. Findet das Ausnahmetalent, das in dieser Saison für Leverkusen in insgesamt elf Spielen bereits sechs Treffer und einen Assist verbuchte, doch beim Werksklub ideale Voraussetzungen vor, um sich weiterzuentwickeln. Auf höchstem Niveau, nämlich in der Champions League. Aktuell auch in einer Situation, in der sportlich nicht alles rund läuft. Aber gerade in solchen Phasen kann man Erfahrungswerte sammeln, Wirtz so auch weiter als Führungsspieler reifen, der er unter den Aspekten Leistung und Einstellung bereits ist.
In Leverkusen bestehen dafür die besten Rahmenbedingungen. Weil Wirtz von Klub und Trainer maximalen Rückhalt und Vertrauen erfährt. Bei einem Topklub würde sich der Blickwinkel auf den Techniker verändern, der Ton deutlich rauer werden, falls es mal nicht läuft.
Und dass Florians Vater und Berater Hans Wirtz in erster Linie die sportliche und die Persönlichkeitsentwicklung des 21-Jährigen im Auge hat und nicht einen möglichst schnellen Sprung zu einem absoluten Topklub inklusive eines Mega-Vertrags, der noch viel lukrativer als der in Leverkusen wäre, als oberstes Gebot sieht, ist auch klar.
Klub und Spieler befinden sich in einem guten Austausch
“Ein junger Spieler muss in einer Mannschaft sein, in der er viel spielen kann”, sagt Hans Wirtz. Das wäre in Leverkusen definitiv gegeben. Dass das Bayer-Team in der kommenden Saison wieder aus einem Top-Kader zusammengestellt werden kann, wäre bei einem Verbleib von Wirtz auch sicher. Und die Wahrscheinlichkeit, dass der Double-Gewinner dann auch in der Königsklasse antreten darf, ist ebenfalls nicht gering. Wobei selbst der Fall, dass Bayer die Champions League verpassen sollte, in den Gesprächen thematisiert und eine Lösung gefunden werden könnte.
Aktuell befinden sich die Wirtz-Seite und Bayer 04 in einem guten Austausch, bei dem Wünsche formuliert, Möglichkeiten abgeklopft werden. Wobei der Werksklub aktuell der einzige Verein ist, mit dem der Ausnahmespieler Gespräche führt. Was zumindest nicht gegen Bayers Erfolgsaussichten spricht.