Felix Brych beendet nach der laufenden Saison seine Karriere als Schiedsrichter. Im Podcast „kicker FE:male“ spricht er unter anderem über die größte Herausforderung seiner Laufbahn – und darüber, warum jetzt der richtige Zeitpunkt für das Karriereende gekommen ist.
Felix Brych zu Gast bei „kicker FE:male“
Felix Brych ist seit über 20 Jahren Schiedsrichter in der Bundesliga. Sechsmal wurde er vom DFB zum „Schiedsrichter des Jahres“ gewählt. Doch ein Vorfall im Jahr 2013 stellte ihn vor eine seiner größten Herausforderungen. Damals, lange bevor der Videobeweis eingeführt wurde, fiel bei der Partie zwischen Bayer Leverkusen und der TSG Hoffenheim ein Tor, das heute als „Phantomtor“ bekannt ist.
Es läuft die 71. Spielminute, als Stefan Kießling den Ball ans Außennetz köpft und frustriert abdreht. Was er nicht sieht: Durch ein Loch im Tornetz gelangt der Ball doch ins Tor. Und Brych? Auch er hat die Szene nicht besser gesehen – und entscheidet auf Tor. Eine Entscheidung, die eines seiner größten Ziele ins Wanken bringt. „Dann hat alles nochmal angefangen zu wackeln“, erzählt der 49-Jährige im Podcast „kicker FE:male“.
Es geht um die Nominierung für die WM 2014 – es wäre seine erste. Die nächste Partie soll entscheiden, ob Brych sich diesen Traum erfüllen kann. „Ich lag nächtelang wach, bis Dienstagabend. Dann war wieder Champions League: in Mailand gegen Barcelona“, so Brych. „Ich musste an diesem Dienstag wirklich performen, alle Augen waren auf mich gerichtet“, berichtet der zweifache Weltschiedsrichter.
Ein überraschender Karrierehöhepunkt
Drei Tage lang bereitet er sich akribisch auf das Spiel vor – um den Eindruck aus der Bundesliga-Partie wieder auszubügeln. Und das gelingt. Das Spiel zwischen dem FC Barcelona und dem AC Mailand endet 1:1 – und Brych liefert eine unaufgeregte, souveräne Leistung ab. Im Gespräch mit den beiden FE:male-Hosts Turid Knaak und Anna-Sara Lange bezeichnet er diese Partie rückblickend als „eine der größten Leistungen meiner Laufbahn“.
Dass sich Felix Brych mittlerweile mit den Höhepunkten seiner Karriere beschäftigt, hat einen Grund: Im Sommer beendet er seine Laufbahn als Profischiedsrichter. „Ich habe für mich alles erreicht“, sagt Brych. „Ich könnte vielleicht noch ein Jahr rausquetschen – aber wenn man quetscht, weiß man nicht genau, was am Ende wirklich rauskommt.“
„kicker FE:male“ ist über die Website und die Apps des kicker sowie alle gängigen Plattformen abrufbar – zum Beispiel Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, Amazon Music, Deezer und Podimo.