Nach dem 2:0-Sieg gegen Augsburg übte Jonas Hofmann deutliche Kritik an Xabi Alonso. Jetzt reagierte Leverkusens Trainer auf diese mit einer bemerkenswerten Milde.
Boniface-Einsatz in Freiburg fraglich
Tabellarisch kann sich Bayer 04 in dieser Saison praktisch nicht mehr verbessern. Platz 2 ist zementiert und nach hinten sogar schon theoretisch sicher. Für den Double-Gewinner geht es darum, sich einen ordentlichen Saisonausklang zu verschaffen. Zudem bietet die letzten Partien die Möglichkeit, Spieler zum Zuge kommen zu lassen, die zuletzt meist außen vor waren. Beim 2:0 gegen den FC Augsburg durften so Torhüter Matej Kovar, Rechtsverteidiger Arthur, Sechser Robert Andrich und Zehner Emiliano Buendia mal wieder beginnen, Jonas Hofmann, zuvor fast komplett außen vor, kam immerhin als Joker zum Einsatz.
Der 32-Jährige war es auch, der nach der Partie verdeutlichte, wie unzufrieden er mit seiner sportlichen Situation ist, und kritisierte Trainer Xabi Alonso sowohl für seine Zurückstufung in dieser Saison als auch für dessen Kommunikation („sehr wenig“). Durchaus brisante Worte, die der Klub nicht rügte – und die auch Xabi Alonso am Freitag bemerkenswert milde bewertete.
„Es ist schwierig für Jonas, das ist ganz klar.“ (Xabi Alonso)
„Sicher, es ist ein Thema“, erklärte der 43-Jährige auf Nachfrage, zeigte dann aber durchaus Verständnis für die Worte Hofmanns. „Ich versuche, dass alle Spieler die Situation verstehen, aber sie können nicht alle spielen“, sagte der Trainer, um dann einzuräumen: „Sicher hätte er mehr spielen können. Ich weiß das, aber ich muss entscheiden, was besser für die Mannschaft ist. Bei Emi (Emiliano Buendia, Anm. d. Red.) ist es zum Beispiel genauso. Aber ich kann Jonas verstehen, dass er dieses Gefühl hat. Es war schwierig für ihn, das ist ganz klar.“
Ein bemerkenswerter Umgang des Spaniers mit der doch deutlichen Kritik des Routiniers an seinem Handeln. Xabi Alonso vermittelte nicht den Eindruck, dass Hofmann, der als Joker auch in den Augen des Trainers überzeugt hatte, von ihm für seine Worte in Form künftiger Nicht-Berücksichtigung sanktioniert würde, was in den letzte drei Saisonspielen interessant zu beobachten sein wird. Der Klub hatte aufgrund des Wissens, dass Hofmann nicht der einzige unzufriedene Profi ist und Xabi Alonso den Klub nach dieser Saison mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verlassen wird, ohnehin auf öffentlichkeitswirksame Maßnahmen verzichtet.
Boniface musste mit Oberschenkelproblemen aussetzen
Hofmann darf also wohl auf weitere Einsätze hoffen, Victor Boniface zumindest am Sonntag in Freiburg womöglich nicht. „Boni hat gestern etwas nach dem Training in der Oberschenkelmuskulatur gespürt. Er hat heute nicht trainiert. Morgen werden wir sehen. Er ist der einzige Spieler, bei dem es Zweifel gibt.“