Nach zwei grundverschiedenen Hälften nahm Borussia Dortmund drei Punkte aus Wolfsburg mit. VfL-Kapitän Maximilian Arnold relativierte die Bedeutung, während die BVB-Akteure auch mit Platz 6 nicht zufrieden waren.
Beier: „Sechster nicht unser Anspruch“
Julian Brandt hatte recht. „Ein 3:0 sollte einem eigentlich so viel Rückhalt geben, dass du das Spiel souverän durchspielst“, sagte der Mittelfeldmann bei DAZN, nachdem er mit seinen Dortmundern das Spiel eben nicht souverän durchgespielt hatte.
Erst in Gleichzahl, dann in Überzahl hatten die Wolfsburger gegen den BVB gedrückt und die Chancen besessen, tatsächlich noch einen Punkt mitzunehmen.
„Weitestgehend offline“ sei die Borussia in dieser Phase des Spiels gewesen, monierte Brandt: „Das muss man uns vorwerfen dürfen. Das ist nicht gut, das müssen wir souveräner spielen, da müssen wir erwachsener werden.“ Genau das sei auch der Grund, warum der BVB in der Tabelle eben nicht auf Platz 2, 3 oder 4 stehe, sondern nur auf Position 6.
Beier sucht den Reset-Knopf
Sein Teamkollege Maximilian Beier, wie Brandt an zwei schwarz-gelben Toren direkt beteiligt, konnte dieser Platzierung wenig Positives abgewinnen. „Wir probieren im neuen Jahr einen Reset zu finden und besser zu spielen“, sagte der Stürmer: „Es kann nicht unser Anspruch sein, Sechster zu sein.“
Und gerade dieser sechste Platz geriet ja in der Schlussphase fast noch in Gefahr. Wenn beispielsweise Waldemar Antons unabsichtliches Handspiel in der 72. Minute mit einem Strafstoß geahndet worden wäre – oder wenn die Wölfe noch früher noch mehr ins Risiko gegangen wären.
„Wir haben ein paar Minuten gebraucht, bis wir realisiert haben, dass wir voll draufgehen können“, gab Lukas Nmecha zu. Der 26-Jährige war in der Halbzeit eingewechselt worden und holte die Rote Karte gegen Pascal Groß raus – zufrieden konnte er dennoch nicht sein mit seinem Ertrag.
„Nicht immer davon ausgehen, dass Wind uns wieder zurückschießt“
„Es wird heute schwierig sein zu schlafen“, bekannte der Wolfsburger mit Blick auf die vergebene Großchance in der 49. Minute, aber: „Mit der Zeit verwandle ich die auch.“
Sein Kapitän wiederum hielt an diesem Sonntag nichts davon, um den heißen Brei herumzureden. „Man kann nicht immer drei Gegentore kassieren und davon ausgehen, dass Jonas Wind uns wieder zurückschießt“, sagte Maximilian Arnold, der eine „verdiente Niederlage“ erkannte. „Viel zu langsam agiert, viel zu langsam geschoben“ habe der VfL: „Wir haben uns manchmal zu sehr auf den anderen verlassen.“
Bei der Einordnung der Niederlage wählte er aber eine andere Perspektive – und erinnerte an den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. „Es ist ganz schwierig, sich auf Fußball zu konzentrieren, weil es einfach wesentlich Wichtigeres gibt“, sagte Arnold: „Ob wir gewonnen oder verloren haben, ist völlig irrelevant.“